Besonders fleißige Helfer beim Neubau wurden vom FC-Vorsitzenden Benjamin Finis (links, neben Architekt Friedrich Großmann) geehrt. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Einweihung: FC Egenhausen feiert sein Sportheim / Viel Beifall für die fleißigen Bauhelfer

Aufatmen beim FC Egenhausen: Nach vierjähriger Planungs- und Bauphase ist das nach einem Großbrand bis auf die Grundmauern zerstörte und wieder aufgebaute Sportheim mit einem Festakt am Samstagabend eingeweiht worden.

Egenhausen. Benjamin Finis versagte beim Rückblick auf das Drama am 20. Februar 2015 die Stimme, als der fast fertiggestellte An- und Umbau des Sportheims ein Raub der Flammen wurde und mit welcher Energie man den Wiederaufbau in Angriff genommen habe – getragen von einer Welle der Hilfsbereitschaft. Als die Bilder besonders fleißiger Bauhelfer im Festzelt auf eine Leinwand geworfen wurden, wollte der Beifall nicht enden. Überhaupt hatte der FC-Vorsitzende den Eindruck, dass durch den Neubau nicht nur das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Fußballclubs, sondern in ganz Egenhausen gestärkt worden sei.

Darauf kam auch Bürgermeister Sven Holder zu sprechen – die Gemeinde hat 140 000 Euro für den Wiederaufbau zur Verfügung gestellt. Mit "sensationellen Veranstaltungen" – von der Autogrammstunde mit dem Fußball-Nationalspielers Mustafi, dem Spiel einer Fußballauswahl gegen die Traditionself des VfB Stuttgart bis zu musikalischen Benefizveranstaltungen – habe der Verein selbst viel unternommen, um Geld für das "schönste und modernste Sportheim weit und breit" einzunehmen. Holder: "Was hier geleistet wurde, ist einzigartig." Als Geschenk hatte der Rathauschef eine Fußball-Skulptur ins Festzelt mitgebracht, die feierlich enthüllt wurde.

Sportkreis-Präsident Volker Schuler hatte bei Vereinen der Umgebung mit Erfolg um Spenden gebeten. Die Einweihung des Sportheims sei deshalb nicht nur für den FC Egenhausen sondern für alle Fußballer im Kreis Calw "ein großer Tag".

Der Württembergische Landessportbund zeigte sich mit 40 000 Euro erkenntlich. Für Landtagsmitglied Thomas Blenke ein Anlass, beim Festakt erfreut auszurufen: "Da sieht man, was es ausmacht, wenn alle zusammenstehen." Nachdem man durch ein Tal der Tränen gegangen sei, könne der FC wieder optimistisch in die Zukunft blicken. Das neue Sportheim sei geeignet "für viele Aufstiegsfeiern" – zurzeit spielt Egenhausen (noch) in der Kreisliga A.

Roland Ungericht vom Württembergischen Fußballverband gratulierte nicht nur, sondern bedauerte, dass die Aggressivität auf den Sportplätzen zugenommen habe. Für den Bezirksjugendleiter des Fußballbezirks Böblingen/Calw sind nicht nur gewonnene Begegnungen wichtig, "sondern dass nach Ende der Punktspielrunde noch alle Spieler an Bord sind".

Architekt Friedrich Großmann ging auf das mit modernster Technik ausgestattete Sportheim "mit geringen Unterhaltungskosten" ein und erwähnte besonders die große Panoramascheibe in der Gaststube mit freiem Blick aufs Spielfeld. Die Bauzeit von nur zehn Monaten nannte er "sensationell". Großmann wurde beim Festakt zum Ehrenmitglied des FC Egenhausen ernannt.

Einen Hammer bekamen anschließend 25 besonders engagierte Bauhelfer in die Hand gedrückt, allen voran Achim Gauß, der 773 freiwillig und ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden auf seinem Konto stehen hatte.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Frauen- und Kirchenchor Egenhausen. Vor dem 800-Mann-Festzelt trafen am Samstagabend immer mehr Jugendliche ein. Sie freuten sich auf die Party mit einem DJ des Radiosenders SWR 3.

Gestern wurde die Einweihung des Sportheims mit einem Festgottesdienst, dem Auftritt der Jazzformation "Die Gluzger" aus Rottenburg und am Nachmittag mit Unterhaltungsmusik des MV Egenhausen weiter gefeiert.