Nachwuchsmusiker aus der Region begeisterten das Publikum des "Heimspiels" im Altensteiger Bürgerhaus. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Musiksommer: Beim "Heimspiel" zeigen junge Künstler aus der Region ihr beträchtliches Können

Die Heimspiel-Konzerte haben sich im Programm des Altensteiger Musiksommers fest verankert. Sie bieten Nachwuchsmusikern aus der Region die Möglichkeit, ihre künstlerischen Errungenschaften dem breiten Publikum zu präsentieren.

Altensteig. Es ist das eine zu wissen, dass das Vokalquintett des Christophorus-Gymnasium beim diesjährigen "Jugend-musiziert"- Wettbewerb auf Bundesebene einen dritten Preis erhalten hat und etwas ganz anderes, die jungen Sänger direkt zu erleben. Luise Henßler (Sopran), Elena Beuerle (Alt), Gregor Mattersberger (Tenor) und Maximilian Kern (Bass) erschienen auf der Bürgerhausbühne ohne Sopranistin Jana Pfeifle, aber auch in reduzierter Besetzung sorgte das A-capella-Quartett für Aufsehen und anhaltenden Applaus.

In nur sechs vokalen Kostproben von der Renaissance über die Romantik bis zur Gegenwart, in Paraphrasen von Franz Schöggl und einem Robbie-Williams-Song zeigten die Sänger (ohne Mikrofone) die stilistische Vielfalt ihrer beinahe instrumental wirkenden Stimmen und eine technisch-musikalische Souveränität, welche die Neun- bis Zwölfklässler ihrem Stimmbildner Eberhard Schuler-Meybier und eigenen Anstrengungen zu verdanken haben.

Der andere Altensteiger Gymnasiast Josua Schwab, Schüler der Nagolder AVA-Musikschule, gewann in der Sparte "Popgesang" bei "Jugend musiziert" auf Bundesebene einen ersten Preis und gastierte bereits im Fernsehen als Finalist in der KiKa-TV-Sendung "Dein Song".

Im Bürgerhaus stellte sich der Zehntklässler mit Gitarre ganz bescheiden als "Popmusiker und Songwriter auf deutsch" vor, und seine von jugendlichen Sehnsüchten und Optimismus erfüllten, originellen Songs fanden den bedingungslosen Zuspruch der Zuhörer. Hörten diese etwa in der ausdrucksvollen Stimme von Hoffnungsträger Josua das Echo des Janis-Joplin-Timbres?

Fiona und Benedikt Stritt sind längst flügge und keine Unbekannten in der Altensteiger Musiklandschaft. Die Sopranistin paukt gerade für ihr Medizin-Staatsexamen, ihr Bruder Benedikt (Tenor) studiert nach der abgeschlossenen Lehre Gesang an der Darmstädter Akademie für Tonkunst. Beide Geschwister werden von Richard Staab unterrichtet und verfolgen trotz individueller stimmlicher Züge einen gemeinsamen musikalischen Stil zwischen Ernsthaftigkeit und charmantem Humor.

Für das Heimspiel-Konzert hatten sie ein längeres Programm mit Liederduetten von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Opernarien von Wolfgang Amadeus Mozart vorbereitet. Voller Leidenschaft und mit innerer Spannung modellierten die Sänger sowohl die breit ausgelegten Kantilenen als auch raffinierte technische Details der Lieder, dann präsentierten sie ihre feinfühligen Stimmen und gesangs-szenische Verwandlungskunst im leichteren Repertoire – wie in einer kurzen, schauspielerisch betonten Szene aus "My fair Lady" von Frederick Loewe und im "„Abendsegen" aus der Kinderoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck. Susanne Schuler-Meybier rundete mit bemerkenswert einfühlsamer Klavierbegleitung den Auftritt des Stritt-Duos ab.

Mit enthusiastischem Beifall würdigte das Publikum die Topleistungen aller jungen Künstler.