Der Musikverein Egenhausen hatte eine Menge moderner Stücke im Repertoire. Fotos: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehr als 400 Zuhörer strömen zum gemeinsamen Benefizkonzert in der Egenhauser Silberdistelhalle

Von Manfred Köncke

Egenhausen. Mit besinnlichen Weisen auf das Christfest einstimmen und Gutes tun: Der evangelische Kirchenchor und der Musikverein Egenhausen geben seit Jahren im Advent ein Benefizkonzert. Das Interesse war diesmal mit mehr als 400 Zuhörern besonders groß.

Am Aufgang zur Bühne der Silberdistelhalle leuchtete das maßstabsgetreue Modell der Johanneskirche, am meterhohen Weihnachtsbaum brannten Lichterketten, an der Decke und an den Fenstern hingen goldene und silberne Sterne. Der äußere Rahmen war festlich und stimmungsvoll.

Mit dem modernen Weihnachtslied "Happy Xmas" von John Lennon und Yoko Ono eröffnete der Musikverein unter Leitung von Branko Herbstreit das zweistündige Programm. Beim Stück "Brennende Herzen" glänzten beide: das 30-köpfige Orchester und Bernd Mast (Bariton) mit einer solistischen Einlage. "Der kleine Lord" läuft regelmäßig zu Weihnachten im Fernsehen und besitzt inzwischen Kultstatus, daraus erklang die zu Herzen gehende Melodie "I heard the Angel". Mit dem Rock-Pop-Song "Nessaja" aus dem Musical "Tabaluga" des deutschen Rocksängers Peter Maffay und des Liedermachers Rolf Zuckowski wurden die Zuhörer in eine verzauberte Welt entführt. Das anschließende Weihnachtsmedley handelte von einem "Little Drummer Boy", der es sich nicht leisten kann, dem neugeborenen Jesus ein Geschenk zu machen, und von "Mary’s Boy Child", dem Kind der Jungfrau Maria.

Dirigentin Simone Lehmann hatte für ihren Kirchenchor drei Adventslieder herausgesucht, die harmonisch und mit reinen Stimmen vorgetragen wurden; besonders beeindruckte "Advent ist ein Leuchten, ein Licht in der Nacht" des steirischen, 1956 in Graz geborenen Komponisten Lorenz Maierhofer. Weitere Höhepunkte waren die achtstimmige Motette "Frohlocket ihr Völker auf Erden" von Felix Mendelssohn-Bartholdy und der prachtvolle Chorsatz "Hört der Engel helle Lieder" von Jochen Rieger aus dem Magnificat von Johann Sebastian Bach mit Daniel Radde am Klavier.

Ein Weihnachtspotpourri von Chor und Orchester mit bekannten und altvertrauten Liedern – "Morgen, Kinder, wird’s was geben", "Leise rieselt der Schnee", "Fröhliche Weihnacht überall", "Es ist ein Ros’ entsprungen" – beendete den offiziellen Teil. Traditionell wird zum Schluss, unter Einbeziehung der Zuhörer "O du fröhliche" gesungen. Und der Kirchenchor gewährte mit dem "Almjodler" aus Österreich eine träumerische Zugabe.

Pfarrer Immanuel Raiser sprach in seinem geistlichen Impuls von Menschen auf Besuch, die man gerne sieht und von anderen, die man gerne loswerden möchte – und von Gott, der einen das ganze Leben lang begleiten und in allen Lebenslagen zur Seite stehen wolle.

In diesem Jahr wird der Erlös des Benefizkonzertes geteilt: eine Hälfte wird für die Jugendarbeit der evangelischen Kirche Egenhausen eingesetzt, die andere Hälfte geht an die "Musikwerkstatt" - eine Kooperation mit der Grundschule Egenhausen. Jede Woche werden dort Erst- und Zweitklässler von einem Lehrer der Städtischen Musikschule Altensteig unterrichtet.