Seniorengerechte Gymnastik sorgte für viel Bewegung und Kurzweil in der Altensteiger Markgrafenhalle. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterhaltungsprogramm: Rund 300 Senioren verbringen kurzweiligen Nachmittag in der Markgrafenhalle

Musik und Tanz, Kabarett und Gesang: Das Unterhaltungsprogramm in der Markgrafenhalle hat 300 Senioren der Altensteiger Gesamtstadt fröhlich gestimmt. Bei der gemeinsamen Gymnastik wurde viel gelacht.

Altensteig. Vor dem offiziellen Beginn des jährlichen Seniorennachmittags wurden die Besucher von Dieter Schmollinger aus Ebershardt mit volkstümlichen Klängen auf dem Akkordeon willkommen geheißen. Frauen des örtlichen Schwarzwaldvereins hatten die Kaffeetafel mit Butterbrezeln, Schneckennudeln und Hefekranz gedeckt. Auf den Tischen und am Bühnenrand leuchteten Alpenveilchen um die Wette. In der ersten Reihe saßen Bürgermeister Gerhard Feeß und Filialdirektor Hartmut Ludwig. Die Kommune und die Sparkasse Pforzheim-Calw teilen sich die Kosten.

Christa Haizmann-Broschk vom städtischen Kulturamt hatte ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Kinder der Ballettschule und der musikalischen Früherziehung traten auf, der Nachwuchschor des Altensteiger Gymnasiums, Turner des TSV Altensteig, die Schauspielerin Lea Kirn und ein Rezitator lustiger Gedichte.

Begrüßt wurden die Senioren vom Walddorfer "Späßles-Duo" Dieter Renz und Walter Beutler. Sie führten durch den Nachmittag, beglückten die Zuhörer nicht nur mit Witzen und humorvollen Kommentaren, sondern teilten auch politische Seitenhiebe auf "Großkopfete" aus.

Nach dem gemeinsam gesungenen Volkslied "Wenn alle Brünnlein fließen" rückten acht kleine Mädchen mit rosa Tüllröckchen ins Scheinwerferlicht und boten "Omas Stricktanz" dar. Zu fetziger Musik Arme und Beine in die Luft werfen: die dynamische Nummer blieb der Kids-Dance AG der Markgrafenschule vorbehalten. Das Gegenstück dazu: der elegante Spitzentanz von Evelin Flaig, die graziös über die Bühne schwebte. Hinter dem Vorhang warteten bereits 18 Kinder der Musikalischen Früherziehung an der Hand von Papa oder Mama. Auf Kommando von Musikschulleiter Tobias Steeb patschten sie in die Hände, schlugen auf Trommeln, drehten sich im Kreis. Die Senioren durften durch rhythmisches Schlagen von Löffeln auf Kaffeetassen im "Orchester" mitmischen.

Der Christophorus-Kinderchor Altensteig zwitscherte, auf dem Klavier von Michael Nonnenmann begleitet, der nach dem Wechsel von Wolfgang Weible an eine Schule in Palästina die Regie übernommen hat, drei fröhliche Lieder – besonders die temperamentvolle Weise aus Spanien kam beim Publikum gut an.

Sodann wurden auf der Bühne Matten ausgerollt. Junge Turner des TSV Altensteig schlugen Purzelbäume und begeisterten mit rasantem Flickflack. Mirjam Skobowsky hatte ein wachsames Auge darauf, dass alle Übungsteile klappten.

Die Schauspielerin Lea Kirn aus Altensteig glänzte Tage zuvor in August Strindbergs Theaterstück "Fräulein Julie" im alten E-Werk – in der Markgrafenhalle sang sie mit ausdrucksvoller Stimme "Mein Ritter" aus dem Musical Ludwig II".

Ein weiterer Höhepunkt war das halbstündige Gastspiel von Bernd Gnann aus dem kleinen Dörfchen Reichenbach bei Bad Schussenried. Der Schauspieler hat in 15 Tatort-Filmen mitgespielt, gehörte zehn Jahre dem Ensemble des Staatstheaters Stuttgart an, ist Hörfunksprecher, Moderator, Kabarettist und neuerdings Geschäftsführer von Baden-TV. Vor 15 Jahren hat er angefangen, Gedichte des Komikers Heinz Erhard und anderer humoriger Literaten zu sammeln und zieht jetzt mit dem Programm "Die Made im Speck" durch die Lande. In der Markgrafenhalle amüsierte er sein Publikum mit dem Aufsagen "sauguter" Gedichte schwäbischer Humoristen, glossierte die Dorfpolitik am Stammtisch, witzelte über Zeitgenossen und ihre Marotten. Als Zugabe verwandelte sich Gnann mit Perücke und schwarzem, langem Kleid in Mireille Mathieu, zog Grimassen und trällerte die größten Erfolge der französischen Sängerin.

Wie üblich beim Seniorennachmittag, gewährte Bürgermeister Gerhard Feeß Einblicke in die Kommunalpolitik, berichtete von Baumaßnahmen, warf einen Blick in die Zukunft. Er erklärte, dass sich der geplante Umbau des Altensteiger Postplatzes verzögert, weil zuerst die Kaufhausbrücke saniert werden müsse, dass 2018 der Gymnastikraum der Hohenberghalle saniert werde und danach die Friedrich-Boysen-Realschule einen Anbau erhält.

Hartmut Ludwig leitet seit zehn Jahren die Sparkasse in Altensteig. Er begründete die notwendige Generalsanierung der Bank in der Rosenstraße mit technischen und räumlichen Erfordernissen. Nach drei Stunden fuhren die Busse wieder an der Markgrafenhalle vor und brachten die Senioren zurück in ihre Stadtteile. Viele hielten Alpenveilchen in der Hand, die als Erinnerung an den Seniorennachmittag kostenlos mit nach Hause genommen werden durften.