Mehr als 100 Menschen aus Altensteig und Umgebung versammelten sich zu einer Mahnwache. Foto: Köncke

Menschen versammeln sich um Zeichen gegen Terror und Rassismus zu setzen. Teelichter leuchten gegen Hass an.

Altensteig - Mit einer Mahnwache vor dem Altensteiger Rathaus haben mehr als 100 Menschen aus Altensteig und Umgebung aufgrund aktueller Ereignisse in Frankreich, Nigeria und Deutschland gegen Ausländerhass, Islamfeindlichkeit und zunehmendem Rechtsradikalismus protestiert.

Zu der Kundgebung hatte der Internationale Arbeitskreis (INKA) aufgerufen, der sich seit vielen Jahren für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen in Altensteig einsetzt. Die Veranstalter hatten gebeten, als "Zeichen des Lichts im Dunkel des Hasses" Kerzen mitzubringen und anzuzünden. Wegen der instabilen Wetterlage wurden als Ersatz leuchtende Teelichter rund um einen meterhohen Holzstamm verteilt.

Martin Spreng hatte 30 Buttons mit der Aufschrift "Für Menschlichkeit, Toleranz und Solidarität" hergestellt, die Teilnehmer an ihren Jacken befestigten. Schüler des Christophorus-Gymnasiums hatten ein Plakat mit der Aufschrift "Je suis Charlie" bemalt, das sie an die hölzerne Säule pinnten. In anderen Schriften wurde dort die Meinungsvielfalt und das friedliche Miteinander unterschiedlicher Religionen und die Pressefreiheit beschworen. Wer wollte, konnte zusätzlich seine Gedanken auf vorbereiteten Zetteln zu Papier bringen.

Jürgen Bodamer findet klare Worte

INKA-Sprecher Jürgen Bodamer forderte in seiner Ansprache dazu auf, die freie Meinungsäußerung zu gewährleisten, keine Vorurteile gegen den Islam zu hegen, Flüchtlinge und Asylbewerber freundlich aufzunehmen. Außerdem wandte er sich gegen die "Instrumentalisierung" der Anschläge in Paris durch die Pegida-Bewegung, "die sich auch in Baden-Württemberg ausbreitet" und gegen das Schüren von Ängsten, das "zu einer Spaltung und Entsolidarisierung der Gesellschaft führt".

Mit der Mahnwache richtete der Arbeitskreis den Fokus ferner auf andere Krisenherde in der Welt – besonders auf die Gräueltaten der Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria.

Ein Zeichen zu setzen gegen Terror und Rassismus ist für Bürgermeister Gerhard Feeß wichtig und notwendig in einem Land, in dem Freiheit und Demokratie durch das Grundgesetz garantiert seien.

Zum Schluss der Mahnwache hielten sich die Teilnehmer an den Händen als Ausdruck einer Gemeinschaft aller Menschen, egal welcher Hautfarbe, Nationalität und Kultur.