Isabel Lehmann und Martin Müller erhielten in Altensteigdorf viel Applaus. Foto: Musikschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Freiburger Blockflötenvirtuosin präsentiert in Altensteigdorfs Remigiuskirche große Bandbreite ihres Könnens

Altensteig. Für die Zuhörer zum Hochgenuss wurde der Auftritt der Freiburger Blockflötenvirtuosin Isabel Lehmann in der voll besetzten Altensteigdorfer Remigiuskirche. Lehmann präsentierte eine große Bandbreite ihres Könnens und kombinierte Klangschönbeit mit brillanter Technik.

Eröffnet wurde das Konzert von einem Blockflötenquartett der Musikschule Altensteig unter Leitung von Monika Früchtl. Die Schülerinnen Anne-Marie Henßler, Julia Harr, Leonie Lipinski und Luisa Hartmann spielten im vierstimmigen Satz das "Jazzy Prelude and Fuge" des zeitgenössischen Komponisten Glen Shannon. Zuvor hatten sie am Nachmittag mit vielen anderen an einem Workshop Lehmanns teil genommen. Die sehr gelungene Darbietung zeigte, dass das Konzept "Profis treffen Talente" in Altensteig auf fruchtbaren Boden fällt.

Die Meisterin selbst zog für den weiteren Abend alle in ihren Bann. Isabel Lehmann und ihr hervorragender Cembalist Martin Müller, der in allen Werken stets ein sehr einfühlsames und reich gestaltetes Continio spielte, präsentierten die Werke in perfekter Symbiose und in der für die Zeit des Barocks gebräuchlichen Stimmung von 415 Herz.

Zuhörer, die eine erste Begegnung mit der historischen Aufführungspraxis haben, im Besonderen der französischen Verzierungslehre, nehmen die Spielarten des Barock oft als kompliziert und manchmal sogar maniriert wahr, ganz anders allerdings klangen die Werke bei Isabel Lehmann. Da verband sich weiter Atemstrom mit geschmeidigen Fingerbewegungen zu einem sinnlichen Hochgenuss.

Das Konzept "Profis treffen Talente"geht auf

Isabel Lehmann spielte an diesem Abend Sopran-, Travers- und Altblockflöten, die der Klangschönheit einer jeden Komposition gerecht wurden. Die hochvirtuosen Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann betörten die Zuhörer, und die Sonate von Louis Detrys gipfelte in einem furiosen Finale.

In ihrem ausgesuchten Schlusswerk von Giuseppe Sammartini, einer Sonate in B-Dur, zeigte Isabel Lehmann im langsamen Satz ein hohes Maß an Expressivität. Der rezitativartige Beginn, der dann in der folgenden Arie in wunderschön gestaltete Melodiebögen mündete berührte das Publikum zutiefst, welches den beiden hochkarätigen Musikern mit lang anhaltendem Applaus dankte.