Macher und Unterstützer des Altensteiger Musiksommers stellten das ambitionierte Programm der dritten Ausgabe des Festivals vor. Foto: Bernklau Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim dritten Altensteiger Musiksommer treffen musikalische Talente aus der Region auf Größen der Musikszene

Von Sebastian Bernklau

Altensteig. Eigentlich ist der Altensteiger Musiksommer ja noch eine recht junge Pflanze. Doch sie ist bei ihrer dritten Ausgabe schon kräftig genug, Größen aus Klassik und Pop in die Stadt zu locken und sogar zum Schauplatz der Gründung eines neuen Landesorchesters zu werden.

Stolz ist er schon, dass sich der Altensteiger Musiksommer in so kurzer Zeit so etabliert hat, aber Bürgermeister Gerhard Feeß weiß auch, dass er diesen Erfolg vor allem zwei Personen zu verdanken hat: Kulturamtsleiter Christoph Oldenkotte und Musikschulleiter Moritz von Woellwarth. "Ohne ihre Verrücktheiten, ohne ihre Ideen und Beziehungen wären wir mit dem Musiksommer nicht da wo wir sind", ist der Schultes voll des Lobes über die Strippenzieher des Altensteiger Musikfestivals.

Und in der Tat kann sich das, was Oldenkotte und von Woellwarth da auf die Beine gestellt haben, durchaus sehen lassen. An zehn Tagen werden an neun Spielorten zwölf Konzerte stattfinden. Darüber hinaus haben die Organisatoren vier Workshops am Start, bei denen Profis aus ganz unterschiedlichen Sparten auf junge Talente aus der Region treffen. Alexander Paeffgen von der Pop-Akademie in Mannheim wird die Teilnehmer im Workshop "Songwriting/Komposition" mit auf den Weg von der Idee zum fertigen Song nehmen.

Jazz-Pianist Tobias Becker aus Stuttgart hat seine eigene Big-Band im Gepäck, wird aber auch eine Musiksommer-Big-Band formieren.

Gerd-Uwe Klein vom Freiburger Barockorchester beschäftigt sich zusammen mit Carsten Lorenz, Dmitri Dichtiar und Renate Harr mit neuer, alter Musik. Bestandteil dieses Workshops ist nicht nur die Beschäftigung mit der Musik von Georg Philipp Telemann, sondern auch die Gründung eines neuen Orchesters. Das neue Landesjugendbarockorchester wird ein Requiem von Niccolo Jomelli einstudieren und zum Ende des traditionellen Wandelkonzerts am 26. Juli zu Gehör bringen. Florian Uhlig wird bei seinem dritten Gastspiel in Altensteig gemeinsam mit Christoph Harr das aus Profis und jungen Talenten bestehende Musiksommer-Orchester betreuen, das am 25. Juli ein anspruchsvolles Beethoven-Programm spielen wird: die dritte Sinfonie "Eroica" und das dritte Klavierkonzert.

Eröffnen wird den Musiksommer das Jugendsinfonieorchester und das Kammerorchester Altensteig mit dem jungen Glenn Daly am Klavier. Auf dem Programm stehen dabei George Gershwins "Rhapsody in Blue" und Anton Dvoraks 9. Sinfonie "Aus der neuen Welt".

Auch die Christophorus-Kantorei wird mit von der Partie sein. Ihr Abschiedskonzert für den Abiturjahrgang 2015 steht am 16. Juli auf dem Programm. Urig wird es am 17. Juli, wenn "d´Housemusi" aus Bayern im Bäck Schwarz eine Mischung aus Musik und Kabarett präsentieren.

Altensteiger Nachwuchs-Künstler haben Heimspiel

Am 18. Juli treten Posaunenchöre aus der Region auf dem Rathausplatz auf. Im "Wohnzimmer" gibt der Kompositions-Workshop von Alexander Paeffgen sein Abschlusskonzert. Im Stadtgarten steigt das Abschlusskonzert des Big Band-Workshops von Tobias Becker, der am gleichen Tag, dem 19. Juli, mit seiner mit den besten deutschen Nachwuchs-Jazzern gespickten Big Band im Bürgerhaus spielt.

Ein Heimspiel werden Altensteiger Nachwuchs-Musiker haben, die derzeit an Musikhochschulen studieren. Sie treten am 22. Juli ebenfalls im Bürgerhaus auf. Auch Altensteigdorf wird Schauplatz des Musiksommers sein. In der Remigiuskirche gibt es die Ergebnisse des Telemann-Workshops zu hören. Stadtkapelle und junge Altensteiger Sänger warten am 24. Juli mit einem Konzert auf, bevor das Beethoven-Konzert mit dem Orchester des Musiksommers und das Wandelkonzert das Festival abschließen.

Ein Programm, das nicht nur die Macher, sondern auch die Unterstützer schon im Vorfeld beeindruckt. Hans-Werner Köblitz, Altlandrat und Vorsitzender des Vereins "Oben auf" zieht Parallelen zwischen Festival und seinem Verein zur Förderung der musischen Jugendbildung. "Unsere Ideen sind die gleichen", sagte Köblitz bei der Vorstellung des Festivals im Rathaus Altensteig. Das Programm und das Festival zeigten eines: "Wir haben in der Region Potenziale, die wir nur zusammenbringen müssen. Heraus kommt dann so etwas Wunderbares wie dieser Musiksommer."