Wildschweine richten immer wieder unliebsame Schäden an. Foto: Hollemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Rat: Aktueller Pachtvertrag läuft bald aus

Egenhausen. Die Jagd in Egenhausen wird ab April 2017 neu ausgeschrieben und freihändig vergeben – aber nicht mehr wie bisher an einen Pächter. Die Fläche von 889 Hektar wird aufgeteilt in den Bezirk Nord (518 Hektar) und den Bezirk Süd (371 Hektar). Aufgenommen werden soll in der Veröffentlichung, dass einheimische Jäger bevorzugt werden und ein verhandelbarer Preis von 6,06 Euro pro Hektar verlangt wird.

Der bestehende Pachtvertrag läuft zum 31. März 2017 aus. Eine Einigung über die Verlängerung um weitere neun Jahre mit der Pächterfamilie sei "nicht zustande gekommen" erklärte Bürgermeister Sven Holder in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Deshalb werde eine Neuausschreibung in der monatlich erscheinenden Fachzeitschrift "Jäger" erforderlich. Wegen der Größe von 1000 Hektar bestand im Gemeinderat Einigkeit, die bejagdbare Fläche aufzuteilen und den Pachtvertrag nur noch für die Dauer von sechs Jahren abzuschließen. Bisher hat die Gemeinde in ihrer Eigenschaft als Jagdgenossenschaft Egenhausen jährlich 5400 Euro an Pacht verlangt. Als Orientierung wurde von der Verwaltung ein Hektarpreis von 6,06 Euro vorgeschlagen.

"Die Nachfrage regelt den Preis"

Gemeinderat Hans Kern findet die Aufteilung in zwei selbstständige Jagdbezirke "gut", nicht aber ein in der Ausschreibung erwähnter Hektarbetrag. Man sollte abwarten, ob sich Jagdpächter melden. "Die Nachfrage regelt den Preis". Eberhard Hammer würde es gerne sehen, wenn einheimische Jäger Interesse zeigten, die dann den Vorzug erhalten sollten. Dadurch sei am ehesten gewährleistet, "dass es funktioniert". Ob solch ein Passus im Ausschreibungstext rechtlich zulässig ist? Die Frage von Benjamin Finis beantwortete Bürgermeister Sven Holder mit Ja. Bisher konnte der Pächter sechs Jagderlaubnisscheine ausgeben. Bei einer Aufteilung des Jagdbezirks "sind es für jeden drei", war man sich im Gremium einig. Diskutiert wurde die volle oder gedeckelte Übernahme der Kosten vom Jagdpächter für entstandene Wildschäden. "In diesem Jahr sind dafür bis jetzt bereits 4000 Euro angefallen", teilte der Vorsitzende mit.