Auf viele interessierte Gäste beim Historischen Handwerkerhof im Altensteiger Schloss freuen sich Museumsleiterin Birgitta Dieterle und der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Stephan Henßler. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Historischer Handwerkermarkt präsentiert alte Arbeitstechniken / Vorträge geben Einblick in frühere Zeiten

Von Doris Sannert Altensteig. Was haben die Menschen im Mittelalter gegessen und wie haben sie sich gekleidet? Wie funktionieren Webstuhl und Spinnrad? Und wie entstanden Wasserleitungen aus Holz? Diesen und anderen Fragen können die Besucher beim Historischen Handwerkerhof im Altensteiger Schloss auf den Grund gehen."Altes Handwerk neu erleben" heißt es dort am Samstag, 9. August, von 14 bis 20 Uhr und am Sonntag, 10. August, von 11 bis 18 Uhr wenn mehr als 30 Handwerker ihr Können unter Beweis stellen. Besonders stolz ist Museumsleiterin Birgitta Dieterle auf die vielen neuen Handwerks- aber auch Handarbeitskünste, die in diesem Jahr im Alten Schloss, im Schlosshof und auf dem Gelände drum herum gezeigt werden.

Bereits am Tor werden die Gäste von Martin Spreng in seiner historischen Tracht als Türmer empfangen und am Abend als Nachtwächter verabschiedet. Wer sich für die einst aufwendige Restaurierung des Schlosses interessiert, kann sich vom historischen Baumeister Rudolf Weisz durch die Räumlichkeiten führen lassen. Norman Hothum und seine Frau Michelle zeigen in ihrer mittelalterlichen Schreibstube Buchillustrationen, Kalligraphie und Radierungen. Selbstgemachte Lederwaren von Elke und Dietmar Weis und Modeschmuck von Petra Waidelich sind beim Handwerkerhof erstmals zu sehen wie auch Glasmalereien und Mosaike von Andreas Linnenschmidt. Und für gute Gerüche und Düfte sorgen Irmgard Roller und Ingrid Großmann vom Kräuterhof Ettmannsweiler

Wer sich fürs Mittelalter ganz besonders interessiert, der sollte die Vorträge der Gruppe Regnum Salici nicht verpassen. Sie fragt am Samstag um 15 und am Sonntag um 12 Uhr "Was koche ich heute" und gibt mit Ernährungstipps aus der Zeit der Salier – dem elften Jahrhundert – die Antwort darauf. "In Schale geworfen" heißt ihr Vortrag, der am Samstag ab 17 und am Sonntag ab 14 Uhr über Textilien und Kleider im Mittelalter und damit auch über Rangordnung und Ständeordnung informiert.

Wie es einst "An der ritterlichen Tafel" zuging, davon handeln ihre Vorträge am Samstag um 19 und am Sonntag um 16 Uhr. Damit die Gäste nicht nur von edlen Speisen und Getränken hören sondern sie auch selbst genießen können, sorgt der Heimat- und Geschichtsverein an beiden Tagen auch mit Kaffee und Kuchen für die Bewirtung der Gäste.

Keine Langeweile wird bei den Kindern aufkommen. Sie dürfen diesmal nicht nur Papier schöpfen sondern sich in der Papierfaltkunst Origami versuchen und in einer Druckwerkstatt mithelfen.

Neben den vielen neuen Angeboten haben auch wieder viele bekannte Handwerker ihr Kommen zugesagt. Ob Schuhmacher, Schmied, Flößer, Holzbildhauer, Drechsler, Töpfer, Glasbläser, Zinngießer, Steinmetz, Schnapsbrenner Kerzenzieher, Blumenbinder oder Imker – den Gästen bieten sich beim Handwerkerhof vielerlei Möglichkeiten, um einen Blick auf alte Handwerkskunst und historische Fertigkeiten zu werfen. Zudem wird geklöppelt, gesponnen, gewoben, gefilzt und gefärbt. Kunstwerke aus Marzipan wird es ebenso zu sehen geben wie Porzellanpuppen und Teddybären, Schmuck aus Perlen und Steinen, Kunst auf Seide und Papier sowie aufwendig gefertigte Patchworkdecken und Quilts. Neben Türmer und Nachtwächter dürfen auch diesmal Landsknecht und Ritter nicht fehlen.