Fritz Kalmbach destilliert im wahrsten Sinne des Wortes "ausgezeichnete" Brände. Der Kessel wird mit Holz beheizt. Foto: Köncke

Bei Landeswettbewerb in Schanbach erhalten vier von Fritz Kalmbachs Destillaten Spitzenbewertungen.

Altensteig-Spielberg - Erfolg auf der ganzen Linie für Klein- und Obstbrenner Fritz Kambach aus Altensteig-Spielberg: Beim Landeswettbewerb in Aichwald-Schanbach erhielten vier seiner Brände die höchste Auszeichnung. Und bei der Prämierung von Geisten schnitt er mit seinen Produkten ebenfalls hervorragend ab.

268 Klein- und Obstbrenner hatten sich an der Prämierung auf Landesebene beteiligt. Die eingereichten 2000 Proben wurden von Experten analytisch und sensorisch geprüft und bewertet. Die Apfelbrände Jakob Fischer und Rotfelder Kurzstil, die Schweizer Wasserbirne und der Nägelsbirnenbrand von Fritz Kalmbach wurden von der dreiköpfigen Jury mit 18 und der Höchstpunktzahl 20 benotet. Die Verleihung und Übergabe der Urkunden fand in Bodnegg (bei Tettnang) durch den Europaabgeordneten Norbert Lins statt.

Wann das mit der Kleinbrennerei angefangen hat, kann der 71-Jährige nicht mehr genau rekonstruieren, weiß aber soviel, dass schon sein Opa Zwetschgen, Himbeeren, Korn und Schwarze Johannisbeeren destilliert hat. Nach der Schule schaute Kalmbach seinem Vater öfter beim Brennen zu.

Inzwischen sind 50 Jahre vergangen, und den inzwischen professionell betriebenen Nebenerwerb betreibt Fritz Kalmbach nach wie vor mit großer Leidenschaft. Die Brennerei befindet sich im Untergeschoss der Luisenstraße 12. Im eigenen Haus hat er auch ein "Lädle" eingerichtet, in dem man 30 verschiedene Brände, Geiste und Liköre kaufen kann – und "Gsälz". Seine selbsterzeugten Produkte bietet Kalmbach hauptsächlich auf Märkten an, zuletzt bei der Naturpark-Veranstaltung in Pfalzgrafenweiler und beim Heidelbeerfest in Enzklösterle.

Zum Brennen verwendet der Landwirt nach eigener Aussage "nur erntefrisches und gut ausgereiftes Obst" aus Streuobstwiesen der Region. Die Früchte werden gründlich gewaschen, zerkleinert, in einer Extraanlage gereinigt und in den Gärbottich gekippt. Dann wird der Kessel mit Holz angeheizt. Bei der Destillation entsteht der so genannte Vorlauf, der für den Genuss nicht geeignet ist, aber äußerlich zu medizinischen Zwecken, zur Desinfektion und als Reinigungsmittel verwendet werden kann. Nach dem Vorlauf wird das "Herzstück" – der Mittelbrand – gewonnen.

Bei den Sorten sind nach Auskunft von Kalmbach "zunehmend Spezialitäten gefragt". Als Beispiel nennt er den im Eichenfass gereiften Bohnapfelbrand. Seine Kunden kommen überwiegend aus dem Kreisen Freudenstadt und Calw – und einer aus Kiel. Der Urlauber sei beim Handwerkerhof in Altensteig auf ihn aufmerksam geworden, als er mit einer historischen Brennanlage die Herstellung von Alkohol vorgeführt habe.

Der 71-Jährige bietet besonders aromatische und milde Brände "zum Genießen" an, wie er ausdrücklich betont. "Das wird von meinen Kunden geschätzt." Besucher des Bauernmarktes am 26. September in Altensteig und des Apfelfests am Walddorfer Streuobstpfad können sich von der Qualität von Fritz Kalmbachs Bränden überzeugen.