Adolf Essig überreicht Tochter Yvonne symbolischen Schlüssel
Von Manfred Köncke
Altensteig-Spielberg. Mit einem Empfang für geladene Gäste und einem Tag der offenen Tür hat das Alten- und Pflegeheim Haus Waldruh in Spielberg die Fertigstellung des Erweiterungsbaus mit einer Nutzfläche von 1600 Quadratmetern gefeiert.
Bereits zehn Wochen nach dem ersten Spatenstich am 23. September 2013 wurde Richtfest gefeiert. Entstanden ist ein vierstöckiger Anbau mit 36 behindertengerechten Zimmern.
Als feststand, dass ab dem Jahr 2019 jeder Heimbewohner einen gesetzlichen Anspruch auf ein Einzelzimmer hat und die Einrichtung im Bömbachtal mit 77 Dauer- und Kurzzeitpflegeplätzen voll belegt war, fasste Eigentümer Adolf Essig mit Einverständnis seiner Frau Roswitha und den beiden Kindern Yvonne und Markus den Entschluss, die Kapazität zu erhöhen. Wert legt der Bauherr darauf, "dass sich die Bewohner bei uns wohlfühlen". Das sei besonders wichtig, "weil wir etwas abseits liegen". Dafür könne man viel unberührte Natur, ein schönes Heim und ein breites Veranstaltungsprogramm bieten. Das Konzept sei bisher voll aufgegangen, freut sich Essig, der in Spielberg mit seinem Frischmenue-Service und täglich 10 000 ausgelieferten Essen ein zweites Standbein aufgebaut hat. Zum Schluss überreichte er an Tochter Yvonne, die 2008 die Heimleitung von ihrer Mutter übernommen hat und seit Mai 2014 als Geschäftsführerin fungiert, einen Blumenstrauß und den obligatorischen Schlüssel.
Dass im zweiten Stock des Anbaus Räumlichkeiten und eine Dachterrasse für an Demenz erkrankte Menschen geschaffen wurden, "lag mir sehr am Herzen", erklärte Yvonne Essig in ihrer Ansprache. Das Gleiche gelte im Park für den Sinnesgarten und die mit verschiedenen Kräutern und Erdbeeren bepflanzten Hochbeete. Für Hausgottesdienste sei ein Zimmer mit integriertem Altar neu gestaltet worden, außerdem könne man jetzt auf einem großen Flachbildschirm die Fußball-Bundesligaspiele im Fernsehen live verfolgen. Betreut werden die inzwischen 88 Heimbewohner von 65 Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit. "Wir würden gerne noch mehr Personal einstellen", hofft die Geschäftsführerin auf weitere Pflegekräfte.
Für Altensteigs Bürgermeister Gerhard Feeß ist Adolf Essig "ein Macher, der nie stehen geblieben ist" und in seinen Überlegungen "manchmal schon weiter war als die Genehmigungsbehörde".
Spielbergs Ortsvorsteher Karlheinz Dressle zeigte sich beeindruckt vom unternehmerischen Weitblick des Bauherrn, dem gelungenen Anbau, der "herrliche Außenanlage" und einer "beispielhaften Firmenphilosophie".
Hausarchitekt Roland Mäder aus Pfalzgrafenweiler war vom zügigen Baufortgang angetan. In Spitzenzeiten seien bis zu 30 Handwerker gleichzeitig vor Ort gewesen. Beim Tag der offenen Tür am Sonntag konnte sich die Bevölkerung ein Bild von der "Vorzeigeeinrichtung im Pflegebereich" (Bürgermeister Gerhard Feeß) machen.
