Die Hände zum Himmel: Die Sänger zelebrierten ihr Gospelkonzert. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

"Chorus Delicti" und "Once Again" aus Bondorf begeistern bei Benefizkonzert für Heilig-Geist-Kirche

Von Maria Kosowska-Németh

Altensteig. Die Kosten für die Sanierung der Heilig-Geist-Kirche haben einen tiefen Krater in der Kirchen-Gemeindekasse hinterlassen. Diese Lücke sollte der erhoffte Erlös aus dem Benefizkonzert zumindest zum Teil füllen.

Das Konzert "Gospel and more" eröffnete die Altensteiger Pop-Gruppe "Chorus Delicti". Ihre mitreißende Aufführung des "Swing low" löste auf der Stelle den spontanen Beifall in der überquellenden Kirche aus.

Seit 25 Jahren leitet Thomas Früchtl das Ensemble, und er verlangt seinen Sängern schon einiges ab: Sichere Intonation, rhythmische Disziplin und mitunter sichtbare Freude am gemeinsamen Singen. Gerne fördert er aber auch individuelle Begabungen der Chormitglieder: Kitty Klein präsentierte dem lauschenden Publikum die ergreifende Kraft ihrer Stimme in "His Eye is on the Sparrow", bei "Morning has broken" griff sie sogar zur Querflöte.

Auch Bärbel Kern, Setsue Yamano und Daniel Diehm kamen mit ihren wackeren, Freude sprühenden Soli zum Zuge.

Der Altensteiger Musiker und Jazzmann Früchtl begleitete seine swingende Truppe vorzüglich am Klavier , dazwischen improvisierte er zusammen mit Saxofonisten Albrecht Englert in ausgesuchter Jazz-Manier zum Thema "Welch ein Freund ist Jesus". Als das Bondorfer "Once Again" sein Ensemble auf den Altartreppen ablöste, begleitete er im Gitarren-Duo mit Bettina Zins ihren Gospelsong "One of us", den bekannten Hit von Joan Osborne. Ein schallender Applaus quittierte diese gefühlvolle Leistung.

Die "Once Again"-Sänger wirkten anfangs ein wenig ernst, fast eingeschüchtert auf der fremden Bühne, trotzdem für "Somebody is knocking" bekamen sowohl sie als auch ihre Leiterin Zens und Claudia Langer-Tiedemann am Klavier eine gebührende Anerkennung – auch von Altensteiger Kollegen.

Ein belangloses Missgeschick warf sie zwar kurzzeitig aus der Bahn, blitzschnell hatten sie sich aber wieder gefangen und mit der neu erlangten Contenance führten sie die moderne, sehr anspruchsvolle Komposition "Domine Deus" bis zum letzten sauberen Akkord fehlerfrei auf.

Im letzten Konzertteil eroberten die beiden Chöre endgültig das Publikum mit imposanter Klangfülle der vereinten Kräfte und ansteckender Gesangsfreude. Nach dem unsterblichen Hit von Leonard Cohen "Hallelujah" erhitzte das schwungvolle Solo von Ute Schneider und der "Once Again"- Soprangruppe in "This little Light" noch stärker die Gemüter.

Erst die subtil schattierte A- capella-Zugabe "Irish blessing" sicherte den geifeierten Sängern das freie Geleit aus der Kirche.