Die Erlöse aus dem Stadtwald sind auch in diesem Jahr eine wichtige Einnahmequelle. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberforstrat Johannes Fünfgeld stellt im Altensteiger Gemeinderat erfreulichen Wirtschaftsplan vor

Von Manfred Köncke

Altensteig. Die Erlöse aus dem Stadtwald sind erneut erfreulich hoch. Das geht aus dem Wirtschaftsplan hervor, den Oberforstrat Johannes Fünfgeld am Dienstag im Altensteiger Gemeinderat vorstellte. Beim geplanten Einschlag von 17 700 Festmetern rechnet er mit einem Gewinn von 556 000 Euro.

Im vergangenen Jahr waren es 703 000 Euro, allerdings wurden 18 560 Festmeter Holz geerntet. Aufgrund stabiler Holzmarktpreise erwartet Fünfgeld im Jahr 2015 Verkaufserlöse von 1,25 Millionen Euro. Bei der Jagdpacht rechnet er mit Einnahmen von 45 000 Euro und beim Nasslager am Ortsausgang von Altensteig mit einem Ertrag von 20 000 Euro. Bei den Ausgaben schlagen die Löhne der Waldarbeiter mit 280 000 Euro zu Buche. Und die Holzaufarbeitung kostet voraussichtlich 265 000 Euro. Für die Dienstleistung des Forstes werden 130 000 Euro angesetzt, an Steuern und Versicherungen fallen 44 000 Euro an und für die Wegeunterhaltung 30 000 Euro. Gesamteinnahmen von 1,35 Millionen Euro stehen damit Ausgaben von 799 000 Euro gegenüber – macht unterm Strich einen Überschuss von 556 000 Euro.

Neue Kulturen (2280 Stück Douglasie und Bergahorn) werden auf einer Fläche von 1,6 Hektar gepflanzt und Jungbestände auf einem Gebiet von 13,9 Hektar gepflegt. Der Schutz vor Wildverbiss ist auf einem 70 Hektar großen Areal besonders ausgeprägt. Weil Industrie- und Nadelstammholz weiterhin stark nachgefragt seien, blickt der Forstbetriebsleiter optimistisch in die Zukunft. Wegen der milden Witterung im Frühjahr 2014 hatte Fünfgeld nach eigener Aussage "Bedenken", dass der Borkenkäfer verstärkt tätig werden könnte. Am Ende hätte man aber nur 1542 Festmeter außerplanmäßig einschlagen müssen.

Ist das Waldsterben aufgrund saurer Böden nach wie vor ein Thema? Das wollte SPD-Fraktionssprecherin Ursula Utters von Fünfgeld wissen. Der Allgemeinzustand hätte sich aufgrund der Klimaerwärmung verschlechtert, so die Antwort. Sein Fazit: "Der Wald schwächelt, aber er stirbt nicht." Ortsvorsteher Karl Heinz Dressle aus Spielberg bat darum, bei der Landesforstverwaltung vorstellig zu werden mit der Bitte, die Möblierung des Spielplatzes am Bömbachsee zu erneuern.

Der zunehmende Starkregen im Stadtwald hat dazu geführt, dass die Kosten für die Beseitigung der Unwetterschäden seit einigen Jahren kontinuierlich steigen. Betroffen sind vor allem Wege, die kein ausreichendes Profil haben und bei denen keine Entwässerungsmöglichkeit besteht. Um dem entgegenzuwirken, werden im laufenden Wirtschaftplan 30 000 Euro für Hauptfahrwege bereitgestellt – diesmal in den Distriken Baierberg und Garrweiler.

Der Waldwirtschaftsplan 2015 und das vorläufige Betriebsergebnis 2014 wurden vom Gemeinderat einstimmig abgesegnet.