Liederabend des Liederkranzes Walddorf / Männergesangverein Göttelfingen-Erzgrube erweitert Programm

Von Manfred Köncke

Altensteig-Walddorf. "Singen macht Spaß – singen tut gut" – unter diesem Motto stand der heiter-beschwingte Liederabend in der Walddorfer Gemeindehalle. Der Liederkranz hatte eingeladen und den Männergesangverein Göttelfingen-Erzgrube als Bereicherung des Programms verpflichtet.

"Die Rose" von Michael Kunze und "Weit, weit weg" von Hubert von Goisern gehören inzwischen zum Standardrepertoire gemischter Chöre. Die Ballade über die Liebe, die "süß und bitter ist und wie ein Messer im Herzen brennen kann" und die Sehnsuchtsmelodie des österreichischen Alpenrockers verfehlten auch in Walddorf ihre Wirkung bei andächtig lauschenden Zuhörern nicht.

Christian Platschko hatte Schlager, Volkslieder, Gassenhauer und Evergreens bunt zusammengewürfelt und mit seinem 39-köpfigen Chor monatelang einstudiert. Bei bekannten und beliebten Titeln wie "Dich gibts nur einmal für mich" oder "Liebeskummer lohnt sich nicht" unbeschwert drauflos zu singen, kann zu Nachlässigkeiten bei exakt geforderten Einsätzen und durchgängiger Harmonie führen. Der gemischte Chor sang hoch konzentriert, mit ansteckender Fröhlichkeit und innerem Feuer.

"Die Antwort weiß ganz allein der Wind" von Bob Dylan, das "Kleine Liebeslied" von H. Priebsch, die brasilianische Volksweise "Sambalele, kleiner Chico" und die eingangs erwähnten Lieder gewährleisteten, das der Funke schnell aufs Publikum übersprang. Beim Popsong "Diana" hatte Christian Platschko, der den Walddorfer Liederkranz seit 13 Jahren dirigiert, den Satz neu arrangiert; ebenso beim gefühlsbetonten "Halleluja" von Leonhard Cohen. Heftig beklatscht wurde hier das Duo Annica Ottmar (15) und Catarina Da Costa Goncalwes (13) aus Altensteig mit einer Soloeinlage.

Zum Gelingen des Konzerts trug der Männerchor Göttelfingen-Erzgrube bei, der in dezimierter Formation auftrat, weil am gleichen Abend die Föhrenbacher Blasmusik im Heimatort auftrat und einige Sänger schon länger Eintrittskarten gekauft hatten, die man nicht verfallen lassen wollte. Dass auch 13 Männer in der Lage sind, mit volltönenden und kraftvollen Stimmen die "Kleine Madonna" aus Spanien anzuhimmeln, "Jagd und Wein" musikalisch zu verbinden und zu behaupten "Liebe ist unendlich" –der Beweis wurde beim Gastspiel in Walddorf erbracht. Gut vorbereitet wurde der MGV von Ernst Lawaty, der früher die Liederkränze Altensteig und Walddorf geleitet hatte.

Bevor beide Chöre gemeinsam auf der Bühne die Gefühlswelt des "Bajazzo" preisgaben und damit in die Zielgerade einbogen, gab es noch eine Ehrung: Schriftführerin Renate Witt ist seit 25 Jahren aktives Mitglied beim Walddorfer Liederkranz. Vorsitzende Angela Walz hätte an diesem Abend auch gerne Ursula Wurster für ein Vierteljahrhundert Gesang einen Blumenstrauß überreicht, aber sie befand sich zu dieser Zeit noch in Urlaub.

Nach dem Konzert – die Bewirtung der Gäste hatte der Musikverein Walddorf übernommen – sorgte Roland Jordan aus Hofstett mit seinem Akkordeon dafür, dass die gute Laune in der Halle noch lange anhielt.