Rektor Thomas May hat die Junglehrerinnen Juliane Reuter, Ramona Krause und Carolin Braun (von links) an ihrem neuen Arbeitsplatz willkommen geheißen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Neues Schuljahr bringt Veränderungen an WRS

Altensteig. Der Antrag ist gestellt, das pädagogische Konzept auf 40 Seiten niedergeschrieben: Die Altensteiger Werkrealschule (WRS) bereitet sich auf die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule vor. Unterrichtet werden aktuell 280 Kinder und Jugendliche von 22 Lehrern in zwölf Klassen.

Die hohe Zahl von 42 Neuanmeldungen in die fünfte Klasse – die damit zweizügig gefahren werden kann – führt Rektor Thomas May erstens auf die Schließung der Albblickschule in Simmersfeld zurück, zweitens, dass vermehrt Schüler aus dem Kreis Freudenstadt nach Altensteig kommen (Eisenbach, Göttelfingen, Hochdorf und andere Ortschaften) und drittens "dass hier gute Arbeit geleistet wird", was man "bei aller Bescheidenheit" auch mal laut sagen dürfe.

Mit Beginn der Sommerferien sind Reiner Krames, Ingrid Noseck und Enrico Selinger in Pension gegangen – und Ines Schwarz ist nach einjähriger "Ausleihe" an die Markgrafenschule zurückgekehrt. Die Lücke wurde von drei Junglehrerinnen geschlossen.

Für Carolin Braun (27) ist Altensteig nach dem Referendariat in Schömberg die erste Stelle. Juliane Reuter (29) übernimmt nach Stationen in Kehl und Baden-Baden in Altensteig eine siebte Klasse. Ramona Krause (30) hat vor zwei Jahren als Krankenstellvertreterin in Ebhausen gearbeitet, war danach in Mutterschutz und wurde Anfang dieser Woche ebenfalls willkommen geheißen.

20 Flüchtlingskinder in einer Vorklasse

An der Werkrealschule kann man auch in Zukunft den mittleren Bildungsabschluss erwerben. 42 Jugendliche aus Altensteig und Umgebung besuchen zurzeit die beiden zehnten Klassen. Für 20 Flüchtlingskinder wurde eine Vorklasse eingerichtet, in der sie von drei Lehrkräften der nebenan gelegenen Friedrich-Boysen-Realschule mit dem Stoff vertraut gemacht werden.

Im Schuljahr 2016/2017 wird an der WRS nur eine Arbeitsgemeinschaft (AG) angeboten: in der KFZ-Werkstatt. Wegen der großen Nachfrage hat der gelernte Werkzeugmacher und heutige Rektor beschlossen, eine zweite Gruppe mit sechs Schülern zu unterweisen, "auch wenn es auf Kosten meiner Freizeit geht". Deswegen und wegen eines Wohnortwechsels hat der 53-Jährige den Hauptschulchor aufgegeben. Freiwillig und unentgeltlich hatte May über 20 Jahre lang jeden Samstagvormittag geprobt.

Ob die WRS Altensteig nach Ebhausen und Neubulach im Schuljahr 2017/2018 in eine Gemeinschaftsschule umfunktioniert wird, kann der Rektor nicht sagen. Erste Voraussetzungen seien mit der Antragstellung und der Einrichtung von Arbeitsplätzen für jeden einzelnen Fünft- und Sechsklässler geschaffen worden.