Der Abteilung des Altensteiger Schwarzwaldvereins steht ein arbeitsreiches Jahr bevor / Wasserstube marode

Von Manfred Köncke

Altensteig. Die Verleihung der Bürgermedaille in Silber an Martin Spreng war der Glanzpunkt der Hauptversammlung der Flößerzunft Oberes Nagoldtal. Die 68 Mitglieder zählende Abteilung des Schwarzwaldvereins war im vergangenen Jahr äußerst aktiv, wie aus dem Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden hervorging. Auf der CMT in Stuttgart habe man in Originaltracht Werbung für die Stäffelesstadt gemacht, man engagierte sich beim Handwerkerhof im Alten Schloss, feierte das 400-Jährige Bestehen der Kohlsägemühle mit, stellte vom April bis Juni unter der Überschrift "Flößer und Flöße aus aller Welt" im Foyer des neuen Rathauses aus und baute ein 15 Meter langes Modellfloß, das im Kurgarten Enzklösterle die Aufmerksamkeit der Spaziergänger auf sich zieht. Außerdem besuchte eine Delegation der Zunft das Internationale Flößertreffen in Lettland und den Deutschen Flößertag in Winsen an der Aller. Beim Schäferlauf in Wildberg war man in großer Zahl beim Festumzug vertreten, reiste zusammen mit der Stadtkapelle zum 1250-jährigen Jubiläum der Stadt Schriesheim, und Martin Spreng hielt bei der Dorfgemeinschaft Zwerenberg einen Vortrag über die Flößerei. Höhepunkt war am 14. September das große Flößerfest an der Monhardter Wasserstübe – mit Einweihung des Flößerpfades entlang der Nagold von Altensteig nach Ebhausen.

Auch in diesem Jahr stehen bereits einige Termine der Flößerzunft fest. Am 16. März reist eine Abordnung der Flößerzunft nach Berlin zur Überreichung der Urkunde, die Altensteig als "Immaterielles Kulturerbe" ausweist. Am 1./2. August besucht man die Gartenschau in Mühlacker, für deren Organisation die frühere Altensteiger Kulturamtsleiterin Anette Popp verantwortlich zeichnet. Aller Wahrscheinlichkeit nach beteilgt sich die Flößerzunft auch am Cannstatter Volksfestumzug. Am 11. September reist Spreng als stellvertretender Bundesvorsitzender zum Deutschen Flößertag nach Koblenz. Dort haben früher die großen Rheinflöße auf dem Weg nach Holland angelegt. Er ist auch beim Internationalen Flößertreff vom 10. bis 12. Juli im norditalienischen Valstagna dabei. Der Vorsitzende nimmt an, dass "im Laufe des Jahres noch viele zusätzliche Einladungen bei uns eingehen werden".

Angesprochen wurde bei der Hauptversammlung der bauliche Zustand der Monhardter Wasserstube, der zu wünschen übrig lasse. Zum Flößerfest im vergangenen Jahr mussten aus Sicherheitsgründen etliche Holzteile und Querverstrebungen ersetzt werden. "Die Kosten hat die Stadt Altensteig übernommen", ist Spreng dankbar. Über kurz oder lang werde man nach seiner Aufasuung um eine Generalsanierung der historischen Anlage nicht herumkommen.

Laut Kassierer Werner Seeger schloss das Geschäftsjahr 2014 mit einem Überschuss von 1400 Euro ab. Die Überprüfung der Belege habe keinen Grund zur Beanstandung gegeben, erklärte Revisorin Margarethe Seeger. Die Entlastung der Vorstandschaft war damit reine Formsache.