Das Kammer- und das Jugendsinfonie-Orchester hatten die Messlatte schon beim Eröffnungskonzert sehr hoch gelegt. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach der dritten Auflage des Altensteiger Musiksommers sehen sich die Macher in ihrem Konzept bestätigt

Von Matthias Buchner

Altensteig. Nach dem Musiksommer ist vor dem Musiksommer: Die letzten Klänge des Abschlusskonzerts sind kaum verhallt, da planen Altensteigs Kulturamtsleiter Christoph Oldenkotte und Musikschul-Chef Moritz von Woellwarth bereits für die vierte Auflage im kommenden Jahr.

Die Bilanz der beiden für den Musiksommer 2015 fällt ausgesprochen zufrieden aus. "Man kann sagen, dass sich der Musiksommer in seiner dritten Auflage etabliert hat", sagt Christoph Oldenkotte. Rund 1500 Zuhörer hätten die zwölf Konzerte besucht, 73 Teilnehmer das Angebot der vier Workshops wahrgenommen. Und der Festival-Charakter der Veranstaltungsreihe sei dieses Jahr deutlicher zutage getreten als in den beiden Vorjahren, ergänzt Moritz von Woellwarth. "Beispielsweise haben wir alle auswärtigen Musiker des Landesjugendbarockorchesters bei Gastfamilien untergebracht", nennt er ein Beispiel für die Verwurzelung des Musiksommers in der Stadt.

Auch das Konzept, die in Altensteig vorhandenen Potenziale einzubinden, sei aufgegangen. "Gleich das Eröffnungskonzert mit dem Kammer- und dem Jugendsinfonie-Orchester hat die Messlatte richtig hoch gelegt", sagt von Woellwarth. Aber auch die Auftritte der Christophorus-Kantorei, das Musical-Konzert der Stadtkapelle mit Nachwuchssängern aus Altensteig und das "Heimspiel" Altensteiger Musikstudenten seien echte "Hausnummern" gewesen.

Die Profi-Musiker – allen voran Florian Uhlig – hätten das Ihre getan, um die Strahlkraft des Musiksommers über die Region hinaus zu verstärken. "Wir hatten beispielsweise Gäste aus Zürich und Frankfurt, die eigens wegen des Musiksommers angereist sind", berichtet Christoph Oldenkotte. Eine Dame aus der Mainmetropole habe wegen Florian Uhlig den Weg in den Schwarzwald angetreten. "Sie ist vier Tage geblieben und hat sich alle anderen Konzerte in dieser Zeit auch angeschaut", so der Kulturamtsleiter. So rücke durch den Musiksommer die ganze Region in den Fokus: "Die Leute übernachten hier, sie kaufen hier ein, sie essen hier, und sie schauen sich auch die Gegend an." Aber auch die Kooperation mit der Pop-Akademie Baden-Württemberg entwickle sich zu einem Zugpferd.

Moritz von Woellwarth zeigte sich vor allem begeistert von der Bewegung, die die Veranstaltungsreihe in die Stadt gebracht hat: "Musiker gingen zu Proben, Zuhörer zu Konzerten – ständig war jemand auf dem Weg." Das Abschlusskonzert schließlich – der erste Auftritt des neugegründeten Landesjugendbarockorchesters – habe im Anschluss an das traditionelle Wandelkonzert noch einmal das geballte Potenzial des Festivals demonstriert. "Das war die Synthese von hier vorhandenen Ressourcen, auswärtigen Teilnehmern und Profi-Musikern", schwärmt der Musikschulleiter.

Jetzt planen Oldenkotte und von Woellwarth bereits für 2016. Nach drei Auflagen des Musiksommers ist die Haupterkenntnis, dass das Konzept aufgeht. Für die Zukunft kann sich das Duo vorstellen, auch eine Rock-/Pop-Veranstaltung ins Programm aufzunehmen. Und man will Gespräche mit den Sponsoren führen, um diese eventuell zu einem längerfristigen Engagement zu bewegen. "Bis jetzt haben wir von Jahr zu Jahr finanziert – was die Verhandlungen mit den Künstlern sehr spannend machen kann", erklärt Christoph Oldenkotte.

Was die Finanzen angeht, zeichne sich ab, dass der vorgegebene Rahmen eingehalten werde. Und auch sonst sei der Musiksommer reibungslos über die Bühne gegangen – dank sehr engagierter Kulturamts-Mitarbeiter und einer Reihe ehrenamtlicher Helfer. Und so schaut das Duo dem vierten Altensteiger Musiksommer bereits freudig entgegen.