Milchbauern formieren sich im Kreis Calw. Zum Protest nach Straßburg.
Kreis Calw - 40 Cent verlangen Milchbauern für einen Liter Rohmilch. Im Gegenzug wollen sie auf Fördermittel verzichten. Aus ganz Deutschland kamen sie jetzt nach Altensteig-Spielberg, um gemeinsam zur Demo nach Straßburg zu fahren.
Organisiert wurde das Treffen in Spielberg von Michael Allgaier aus Egenhausen, der sich im Landesvorstand und im Bundesbeirat des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter für die Belange seines Berufsstandes einsetzt.
Und so trafen am Milchbauern aus nahezu allen Bundesländern im Gewerbegebiet ein, um sich bei "Frischmenü Service Essig" von den Strapazen der Fahrt zu erholen. Wer es nicht ganz so weit hatte, der kam mit dem Trekker angereist. Die weiteste Anfahrt hatte Johannes Lamers vom 1400 Kilometer entfernten Landkreis Nordvorpommern in Mecklenburg-Vorpommern.
"Im Moment bekommen wir den Milchpreis diktiert"
"Wir wollen, dass wir Bauern das Sagen haben. Im Moment bekommen wir den Milchpreis diktiert", klagt der Bauer, in dessen Stall 400 Milchkühe stehen. 2009 musste er durch einen um zehn Cent niedrigeren Preis für Rohmilch Einbußen von 400 000 Euro hinnehmen. Um den Betrieb am Laufen zu halten und die Angestellten bezahlen zu können, sei ihm da nur der Weg zur Bank übrig geblieben.
"Es geht nicht um den Preis, den wir wollen, sondern um den Preis den wir zum Überleben brauchen", macht Martin Morisse deutlich, der den langen Weg von Cuxhaven auf sich genommen hat.
Nach einer Nacht in der Bömbachhalle machten sich gestern Morgen alle Milchbauern gemeinsam nach Straßburg auf den Weg. Vor dem Europäischen Parlament wollten sie einen Antrag der Grünen unterstützen, der Dumpingpreise für Milchprodukte verbieten soll. "Wir wollen kein Geld, nur bessere Rahmenbedingungen", sind sich die Demonstranten einig.
