Nach umfangreichen Vorarbeiten soll Altensteiger Klärwerk Wendener Abwasser klären / Vertrag unterzeichnet

Von Doris Sannert Altensteig/ Ebhausen. Das Abwasser von Wenden wird künftig in der Kläranlage Altensteig gereinigt. Ebhausens Bürgermeister Volker Schuler und der Vorsitzende des Abwasserzweckverbands Oberes Nagoldtal, Gerhard Feeß, unterzeichneten den Vertrag.Im Klärwerk im Ebhauser Ortsteil Wenden wären größere Investitionen wie der Einbau einer Simulationstechnikanlage erforderlich gewesen, erklärte Schuler bei der Vertragsunterzeichnung im Beisein des technischen Leiters der Altensteiger Anlage, Hermann Unsöld, des kaufmännischen Leiters, Udo Hirrle, Klaus Raidt vom Ingenieurbüro Raidt und Geier und des Klärwärterteams mit Betriebsleiter Gottlieb Thoma, seinem Stellvertreter Tobias Weiß sowie Hans Roller.

"Wir haben zahlreiche Alternativen geprüft", machte Schuler deutlich. Auch wenn das restliche Abwasser der Gemeinde Ebhausen Richtung Nagold fließe – am Ende habe sich die Ableitung aus dem Ortsteil Wenden ins Altensteiger Klärwerk wirtschaftlich und technisch als die rentabelste Lösung herauskristallisiert.

Doch noch fehlen die baulichen Voraussetzungen. Um das Abwasser ins höher gelegene Wart transportieren zu können, bedarf es neben einer 1450 Meter langen Druckleitung, die mit Hilfe eines Pflugverfahrens verlegt werden soll, auch eines speziellen Pumpwerks. Zudem muss die Anlage in Wenden umgebaut werden. Geplant ist der Bau eines 175 Kubikmeter fassenden Regenüberlaufbeckens (RÜB). In einem nachgeschalteten so genannten Retentionsbodenfilters wird das Niederschlagswasser aus dem RÜB einer mechanischen Reinigung unterzogen, bevor es über einen Vorflutgraben abgeleitet wird. Das nicht mehr benötigte Becken der Kläranlage soll aufgefüllt und das dadurch gewonnene Gelände rekultiviert werden. Volker Schuler und Ingenieur Klaus Raidt bezifferten die Kosten für die gesamte Maßnahme auf 606  000 Euro.

Der Gemeinderat Ebhausen wird die Vergabevorschläge in seiner nächsten Sitzung auf dem Tisch haben. Bürgermeister Schuler hofft, dass mit den Bauarbeiten bereits im Juni begonnen werden kann. Spätestens im nächsten Frühjahr wird das Abwasser aus Wenden dann nach Altensteig fließen.

Kommunalpolitisch sei der Bau des Klärwerks in Altensteig im Jahr 1977 nicht unumstritten gewesen, blickte Gerhard Feeß auch in seiner Funktion als Bürgermeister zurück. Doch wenn man bedenke, welch umfangreiche und kostenintensiven Umbauten in den vielen kleinen Kläranlagen notwendig gewesen wären, um den geforderten Standards zu entsprechen, dann "war das Projekt die Lösung für das Obere Nagoldtal", ist sich Feeß sicher.

"Wir freuen uns dass Wenden dazu kommt", machte Hermann Unsöld deutlich. Das für das Abwasser von 34 000 Einwohnern ausgelegte Klärwerk in Altensteig sei aber noch lange nicht ausgelastet. Mit Wenden wird dort das Abwasser von 25 000 Einwohnern gereinigt. Damit ist noch reichlich Kapazität vorhanden, um weitere Gemeinden anzuschließen.

Bislang gehören dem Abwasserzweckverband Oberes Nagoldtal die Stadt Altensteig mit ihrer Kernstadt, mit Altensteigdorf, Berneck, Garrweiler, Hornberg, Spielberg, Überberg und Wart, die Gemeinden Egenhausen, Grömbach, Wörnersberg und Seewald, die Stadt Freudenstadt mit ihrem Stadtteil Igelsberg, Neuweiler mit Zwerenberg und Gaugenwald sowie Simmersfeld und seine Ortsteile Fünfbronn und Beuren sowie demnächst auch die Gemeinde Ebhausen mit ihrem Ortsteil Wenden an.