Für ihre Weihnachtsausstellung in Egenhausen haben Karin und Jürgen Sowinski diesmal ein Märchen ausgesucht. Das Foto zeigt sie mit Bürgermeister Frank Buob (links) im Schwanensee. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Sechste Weihnachtsausstellung im Alten Rathaus in Egenhausen zeigt erstmals ein Märchen

Von Doris Sannert

Egenhausen. Bereits zum sechsten Mal hat sich die Tür zur Weihnachtsausstellung im Alten Rathaus in Egenhausen geöffnet. Hier haben Karin und Jürgen Sowinski zwischen Lichterketten und Weihnachtsschmuck nicht nur ihre lebensgroße Krippe aufgebaut. Erstmals erzählt die Ausstellung ein Märchen.

Zur Eröffnung am Nikolausabend waren viele Gäste, darunter Bürgermeister Frank Buob, gekommen. Auch diesmal war der historische Raum, in dem einst die Viehwaage stand und von wo aus eine Tür zur einstigen Arrestzelle führt, kaum wiederzuerkennen. Mit viel Liebe zum Detail haben ihn Karin und Jürgen Sowinski für die Ausstellung mit Lichterketten, Kerzen, Kränzen und selbst gemalten, zum Thema passenden Bildern ausgestattet und weihnachtlich dekoriert.

Der hell erleuchtete, silberfarbene Engel, der in einer Fensternische über der Ausstellung thront, durfte ebenso wenig fehlen wie die lebensgroße Krippe mit Maria und Josef mit dem Christkind, umrahmt von Hirten mit zwei Schafen und den Heiligen Drei Königen samt ihrem Kamel.

Doch anders als in den Jahren zuvor, zeigt die Weihnachtsausstellung nicht nur weihnachtliche und winterliche Szenen. Angeregt durch die vielen Märchenfilme, die in der Vorweihnachtszeit im Fernsehen laufen, hatte sich Jürgen Sowinski dazu entschieden, ein Märchen in den Mittelpunkt zu rücken. Seine Wahl fiel auf "Die sechs Schwäne" der Gebrüder Grimm.

Im Alten Rathaus hat er deshalb die schneebedeckten Hügel aus dem Vorjahr in einen Schwanensee verwandelt. In ihm schwimmen und über ihm fliegen die sechs Schwäne aus dem Märchen – die verhexten Brüder der Bauerntochter Constanze, die sechs Jahre schweigen und aus Brennnesseln sechs Hemden für ihre Brüder nähen muss, um sie vom Fluch zu befreien.

Eine weitere Szene zeigt Constanze als Prinzessin mit ihrem Gemahl, dem Prinzen, und dem gemeinsamen Sohn.

Beide lebensgroßen Darstellungen hat Jürgen Sowinski in eine Winterlandschaft gebettet. "Das Märchen spielt in einen Zeitraum von sechs Jahren", erklärt er und fügt hinzu: "Da können alle vier Jahreszeiten genutzt werden." Die gesamte Märchenhandlung hat er um den hölzernen Balken in der Mitte des Raumes herum im Kleinformat dargestellt. Sie spielt ausschließlich im Sommer.

"Sie haben erreicht, dass ein Bürgermeister wieder einmal ein Märchen gelesen hat", scherzte Frank Buob und las den Gästen eine Kurzfassung von "Die sechs Schwäne" vor. Karin und Jürgen Sowinski dankte er für die tolle Weihnachtsausstellung, in der wieder viel Arbeit stecke und die allen klar mache: "Weihnachten steht vor der Tür."

Alle Gäste wurden mit Glühwein, Punsch und Plätzchen verwöhnt. Und schließlich kam auch noch der Nikolaus vorbei, um sich die Weihnachtsausstellung anzusehen. Sie ist im Dezember und Januar jeweils samstags und sonntags von und zusätzlich am Donnerstag und Freitag, 25. und 26. Dezember, sowie am Donnerstag, 1., und Dienstag, 6. Januar, jeweils von 16 bis 17 Uhr geöffnet.

Sollte es eine siebte Auflage der Weihnachtsausstellung geben, so wird auch da ein Märchen im Mittelpunkt stehen, verspricht Jürgen Sowinski, der sich dann an "Drei Nüsse für Aschenbrödel" wagen möchte.