"Fun Fatal" begeistert Wildberger Publikum

Von Jacqueline Geisel

Wildberg. Ob Bohlen oder Raab, ob Supertalent ober Bachelorette – vor diesem Duo ist keiner sicher. Einmal mit Humor quer durch das deutsche Fernsehprogramm schalteten "Fun Fatal" in der Wildberger Stadthalle.

"Tele-Spezial mit Fun Fatal" heißt das Programm des weiblichen Power-Duos. Karin Horvat und Simone Jackel heißen die Sängerinnen mit Talent für das Kabarett, die sich über ihre Arbeit beim Stuttgarter Staatsopernchor kennenlernten. Instrumentale Unterstützung erhalten sie von Pianist Michael Spors, der sich trotz der schillernden Persönlichkeiten der beiden Damen überraschend aktiv am Programm beteiligte.

"Fun Fatal" ließen bei ihrer Reise durch das Free TV so gut wie nichts aus. Das Supertalent, Die Bachelorette, Shopping Queen, der Eurovision Song Contest – Horvat und Jackel haben zu allem ein Liedchen auf Lager. Dabei bedienen sie sich bekannter Melodien, gemischt mit eigenen Texten. "Mamma Mia" von ABBA ist wohl vielen bekannt, aber sicher nicht mit einem Text über Unterhosen. "Mamma Mia, in den Müll damit", dichtete das Duo fröhlich über schlabbrige Slips und enge Tangas.

Pianist Spors wurde dabei immer wieder mit eingebunden, trat als Dieter Bohlen auf oder wurde von den beiden Frauen mit dem Lied "Mr. Sexman" angeflirtet. Er schuf teilweise auch die kurzen Überleitungen zwischen den einzelnen Fernsehsendungsabschnitten. "Fun Fatal" huschten nämlich auch öfter mal hinter die Bühne, um das Kostüm zu wechseln. Ob kurzer roter Rock und Schlabbershirt oder elegantes Abendkleid – "Fun Fatal" hatte für jeden Anlass und jede TV-Show etwas im Koffer.

Auch wenn die Grundstimmung humoristischer Natur war und die Musik entsprechend flott und poppig, so bewies das Duo mit der ein oder anderen Ballade auch einen Hang zur Dramatik – natürlich immer mit Witz gewürzt. Als die Zuschauer "lass uns die Abendtoilette zelebrieren" hörten war ihnen sicher klar, dass dies kein langsames, andächtiges und nüchternes Stück werden würde. Einflüsse von Swing und Jazz waren auch hin und wieder herauszuhören.

Stimmlich bewiesen die Sängerinnen, dass sie vom Fach sind. Fast schon lässig klapperten sie die Tonleiter von oben bis unten ab und zeigten, welche Kraft in den Stimmen zweier Frauen stecken kann. Besonders in ihren Soli stellten die beiden Sängerinnen dies äußerst eindrucksvoll unter Beweis, doch auch im Duett harmonierten der Sopran und der Mezzosopran.

"Fun Fatal" waren in jedem Fall ein Gewinn für das Wildberger Kulturprogramm. Das Publikum in der Stadthalle lachte und klatschte eifrig, während die Sängerinnen immer wieder neue Themen wie Raser auf der Autobahn anschnitten. Selbst das Liebeslied an die B10, in dem alle Ausfahrten genannt und die Fahrt auf der Bundesstraße beschrieben wurden, fand großen Anklang. Mit Textpassagen wie "der absolute Genuss, aber hier wären sie schneller zu Fuß" oder "Eutingen an der A8, wer hätte das gedacht, diese Straße ist ne wahre Pracht" schienen "Fun Fatal" einfach voll ins Schwarze zu treffen.