Die vereinten Orchester ernteten in Walddorf begeisterten Applaus. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Jugendsinfonie- und Kammerorchester Altensteig begeistern ihr Publikum in Walddorf

Das frenetisch bejubelte Frühlingskonzert des Jugendsinfonie- und des Kammerorchesters Altensteig ließ keine Wünsche offen. Nach der erfolgreichen Premiere im Kursaal in Schömberg präsentierte die vereinte Formation von Jutta Hay ihr attraktives Programm "Uno-Solo" in Walddorf.

Altensteig-Walddorf. Die Walddorfer Sporthalle konnte die Publikumsscharen kaum fassen, zumal die Konzertbesucher nicht nur aus dem näheren Umkreis anreisten. Für ihre Bewirtung sorgte der Orchesterverein Altensteig, dessen Vorsitzende Thomas Glaesser die Gäste willkommen hieß und einen "Ohrenschmaus" versprach.

Mit zwei auswendig vorgetragenen Sätzen aus dem romantischen Violinkonzert g-moll von Max Bruch hievte Johannes Radde die musikalisch-technische Messlatte gleich zum Konzertbeginn ordentlich hoch. Nachdem er sowohl die Dirigentin Hay als auch seine Violinpädagogin und zugleich Konzertmeisterin Renate Harr überaus mondän begrüßte, bekam das Publikum eine einfühlsame und technisch sichere Darbietung zu Gehör.

Ein dickes Lob gebührt an dieser Stelle nicht nur dem Solisten, sondern allen begleitenden Instrumentalisten der Altensteiger Musikschule, des Christophorus-Gymnasiums und des Kammerorchesters, die unter souveräner Führung von Hay dem anspruchsvollen Orchesterpart eine dramatische Aussagekraft sowie dynamische Vielfalt verliehen und dann die Stimmungstemperatur mit dem freudig-feurigen "Danzon Nr. 2" von Arturo Márquez bis zum Siedepunkt erhitzten. In den wechselnden, nicht selten schwindelerregenden Tempi des Tango-Rhythmus fühlten sich die Musiker in ihrem Element und die Dirigentin musste die Zügel fest in der Hand halten, um ihr galoppierendes Gespann nicht durchgehen zu lassen.

Zwischenzeitlich beruhigten sich die Publikumsgemüter bei zwei "Elegischen Melodien" von Edvard Grieg. Die Zuhörer labten sich regelrecht an frühlingshaften Musikbildern, die eine sprießende musikalische Reife der überwiegend jungen Musiker verrieten. In ähnlich wehmütigem Klima führte das Bläsersinfonietta-Ensemble unter Wolfgang Mücke drei Fragmente aus den Suiten "Aus der Holbergs Zeit" und "Peer Gynt" des selben Komponisten auf. Die Klangfarben der Holz- und Blechblasinstrumente vermischten sich hier in einer breiten dynamischen Skala zu einem eindrucksvollen Mosaik aus Tanz und Lyrik.

Im zeitlich und stilistisch kontrastierenden Satz aus dem Flötenkonzert G-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart bezeichneten Zartheit und Eleganz das Spiel von Annemarie Henßler (Schülerin von Susanne Schuler-Meybier) und besonders ihre solistische Kadenz mutete fast wie das morgendliche Vogelträllern an.

Dass auch die Pause zu einem Erlebnis mutieren kann, bewies die kleine Streichergruppe unter der Leitung von Akkordeonisten und Arrangeur Helmut May, die den Konzertgästen einen Strauß südamerikanischer Melodien überreichte.

Mit dem Schlusssatz der "Reformationssinfonie" von Felix Mendelssohn-Bartholdy, einem symbolischen Huldigungsakt für Martin Luther, dessen Choralthema "Ein feste Burg ist unser Gott" auch die Altensteiger Orchester ins Zentrum des musikalischen Geschehens stellten, nahm das Konzert sein Ende.

Die begeisterten Zuhörer applaudierten und jubelten unentwegt im Stehen. Daraufhin setzten die Musiker mit Wiederholung ihres Erfolgshits "Danzon"“ das finale Sahnehäubchen auf ihr gelungenes Konzert.