Industrieansieldung: "Können ein Fehlverhalten des Verbandsvorsitzenden nicht feststellen"

Altensteig. Die Nachricht sickerte für Gerhard Feeß zur Unzeit durch: Kurz vor seiner möglichen Wiederwahl als Altensteiger Bürgermeister hat ein Unternehmer aus Simmersfeld gegen ihn in seiner Funktion als Vorsitzender des Zweckverbandes Interkom Dienstaufsichtsbeschwerde beim Landratsamt Calw als zuständige Aufsichtsbehörde eingereicht, weil er sich von Feeß bei Grundstücksgeschäften hintergangen fühlt.

Während der Altensteiger Bürgermeister, mit den Vorwürfen des Unternehmers konfrontiert, mit einer kurzen Stellungnahme reagierte, in der er seinerseits und seitens des Verbandes ein Fehlverhalten in diesem Fall ausschloss, sprang ihm die Verbandsspitze in einem ausführlichen Statement bei.

Im Namen der am Zweckverband Interkom Enz-Nagold beteiligten Kommunen konstatieren darin Klaus Mack, Bürgermeister in Bad Wildbad, und seine beiden Kollegen Jochen Stoll (Simmersfeld) und Petra Nych (Enzklösterle), dass die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Feeß "jeglicher Grundlage" entbehre. Sämtliche Grundstücksverkäufe des Verbandes seien in der Zweckverbandsversammlung behandelt und beschlossen worden.

Auf unsere Nachfrage, ob Feeß bei dem geplatzten Grundstücksdeal ohne Plazet der Verbandsversammlung gehandelt habe, reagierte Verbandsvize Mack ausweichend: "Inhaltlich werde ich zu Grundstücksgeschäften nichts sagen." Der Wildbader Bürgermeister betonte in seiner Stellungnahme vielmehr, dass nur durch die "zielgerichtete, schnelle und sachkundige Arbeit" der Stadtverwaltung Altensteig es möglich gewesen sei, die Rahmenbedingungen für das größte Bauprojekt in der Boysen-Geschichte zu schaffen. Mack: "Wir können deshalb ein Fehlverhalten des Verbandsvorsitzenden nicht feststellen. Ganz im Gegenteil: Unser Vorsitzender hat sich mit großem Engagement dafür eingesetzt, dass die Erweiterung der Firma Boysen am Standort Simmersfeld möglich wird." Von dieser Investition profitiere die gesamte Region.