Die Führungsmannschaft des Altensteiger Heimat- und Geschichtsvereins konfrontierte die Mitglieder mit aktuellen Fragen und Problemen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Heimat- und Geschichtsverein befasst sich mit Problemen / Brandschutz ein Thema

Altensteig-Überberg. Wird das Dachgeschoss des Altensteiger Heimatmuseums für immer gesperrt? Bleibt das Schlosscafé während der Weihnachtsausstellung geschlossen? Muss sich der Heimat- und Geschichtsverein einen neuen Vorsitzenden suchen? Bei der Hauptversammlung sahen sich die Mitglieder mit vielen Fragestellungen und Problemen konfrontiert.

Schwer im Magen liegt dem ersten Vorsitzenden, Stephan Henssler, das Thema Brandschutz. Bei einer Begehung hatten Fachleute festgestellt, dass der oberste Stock keinen zweiten Fluchtweg besitzt. Das Gesindegeschoss ist seitdem mit einer rotweißen Kette versperrt und darf nur noch von jeweils zehn bis zwölf Besuchern in Begleitung eines Museumsführers begangen werden. Der Vorschlag von Henssler, eine Wendeltreppe einzubauen, wurde vom Land als Eigentümer der Burganlage und dem Denkmalamt abgelehnt. Der momentane "organisatorische Brandschutz" in der gehandhabten Form ist für den Vorsitzenden unbefriedigend. Im Gespräch mit Andreas Bayer vom Altensteiger Bauamt und Feuerwehr-Gesamtkommandant Joachim Theurer will er einen gangbaren Weg aufzeigen. Henssler schwebt vor, dass während der Öffnungszeiten des Schlossmuseums ein Mitglied der Feuerwehr gegen Kostenerstattung die Aufsicht im Dachgeschoss übernimmt. "Das wäre eine gute Lösung", bekräftigte ihn Ausschussmitglied Gerd Stunder. Bei der anschließenden Abstimmung sprachen sich auch alle anderen Vereinsmitglieder für diese Vorgensweise aus.

Angesprochen wurde bei der Hauptversammlung im Überberger Hirsch ein zweites Problem: die Besetzung der Aufsichtsdienste an den Öffnungstagen. Es könne nicht sein, dass am Ende immer Ausschussmitglieder in die Bresche springen müssten, beklagte die dafür zuständige Kerstin Grimberg. Inzwischen sei es so, dass selbst bei der am 25. November beginnenden Weihnachtsausstellung "noch nicht alle Lücken geschlossen sind". Besonders schwierig sei es Personal an den "hochheiligen Familientagen" wie Weihnachten, Neujahr und Ostern zu finden. "Wir werden eine Bezahlkraft brauchen", schlug Gemeinderat Stunder vor. Der Vorsitzende will mit Bürgermeister Feeß sprechen, ob vielleicht ein städtischer Mitarbeiter als Springer eingesetzt werden könnte. Auch dafür erhielt Henssler das Plazet der Versammlung. Der hauptberufliche Architekt hat weiter die Hoffnung, "dass es ab 2019 wieder eine Osterausstellung im Schlossmuseum gibt". Dann müsste die Stadt aber eine 50-Prozent-Stelle genehmigen und bezahlen, gab Kerstin Grimberg zu bedenken.

Begonnen hatte die Hauptversammlung mit dem Bericht der Museumsleitung. Gegenüber dem Vorjahr sei die Zahl der Besucher um 7000 zurückgegangen. Die Weihnachtsausstellung habe mit nur 3099 Gästen "den größten Einbruch seit Jahren" verzeichnet. Es könnte daran gelegen haben, dass zwar bei der völkerkundlichen Reise durch alle Kontinente 800 Puppen und Figuren ausgestellt waren, aber das erhoffte Interesse ausgeblieben sei. Viel verspricht sich Birgitta Dieterle von der in zwei Wochen beginnenden Ausstellung unter der Überschrift "Wenn es dampft und zischt".

Der Vereinsvorsitzende erinnerte in seinem Rückblick unter anderem an sieben Filmdokumentationen über alte Handwerksberufe in Altensteig, die im Schloss auf Knopfdruck an Monitoren angeschaut werden können. Für 2018 sei geplant, im Raum "Stadt" ein kleines Stück der Altensteiger Schmalspurbahn aufzubauen, ergänzt durch neue Filmaufnahmen. Das Gleiche habe man später mit der Tradition des Fackelns am Heiligen Abend vor.

Dem Bericht von Schatzmeister Siegmar Konrad war zu entnehmen, dass das Geschäftsjahr 2016 mit einem kleinen Überschuss abgeschlossen hat. Deshalb, ergänzte der Vorsitzende, würde man auch den Eintrittspreis von vier Euro beibehalten. Eine vorbildliche Kassenführung bescheinigte Prüfer Hermann Brenner. Bürgermeister-Stellvertreterin Ursula Utters würdigte in ihrem Grußwort den ehrenamtlichen Einsatz der Vereinsmitglieder. Zum Schluss teilte der Vorsitzende mit, dass sich bis jetzt noch niemand für die Bewirtung im Schlosscafé interessiert habe. Außerdem gab Stephan Henssler bekannt, das er, sein Stellvertreter Peter Broschk und Kassierer Siegmar Konrad bei der Hauptversammlung im Frühjahr 2018 "aus persönlichen Gründen" nicht mehr kandidieren werden.