Henry Bai (links) und Johannes Hüttinger tüfteln an der Steuerung eines Multicopters. Für ihre ersten Forschungen dazu bekamen sie den Regionalsieg in der Kategorie "Jugend experimentiert" zuerkannt. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Christophorus-Gymnasiasten Henry Bai und Johannes Hüttinger wollen ihre Forschungen zum Thema Multicopter fortsetzen

Von Sebastian Bernklau

Nagold/Altensteig. Eigentlich war ihnen nur langweilig. Irgendwie und irgendwann kamen Henry Bai und Johannes Hüttinger vom Altensteiger Christophorus-Gymnasium aber auf die Idee, sich mal mit Multicoptern, kleinen Hubschraubern mit mehreren Rotoren, zu beschäftigen. Diese Idee hat sie nach einem guten halben Jahr zum Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" nach Nagold geführt.

So manches Großunternehmen beschäftigt sich gerade mit der Entwicklung von Multicoptern. Zum Beispiel Amazon, das mit den Mehrfach-Minihubschraubern die Zustellung ihrer Pakete revolutionieren will. Das können wir möglicherweise auch, sagten sich die beiden Achtklässler Henry Bai und Johannes Hüttinger. Sie bauten einen Multicopter mit sechs Rotoren. Doch das Vehikel fliegen zu lassen, stand für die beiden Techniker nicht im Vordergrund ihrer Forschungen. Ihnen ging es vielmehr um die Steuerung – und wie man sich in eine solche hineinhacken kann.

Mit Hilfe ihres Betreuers Philip Swoboda vom Jugendforschungszentrum in Nagold und einem Programm von Dialog Semiconductor gelang es den beiden Gymnasiasten das Steuerungssignal nachzubilden und an das Gefährt weiter zu leiten. Das könnte zwar mit ihrer gehackten Steuerung fliegen, "aber es ist einfach zu windanfällig", beschreibt Johannes Hüttinger die Probleme an dem Experiment, die den beiden aber noch kein Kopfzerbrechen bereiten. Für den "Jugend-forscht"-Wettbewerb in Nagold war es ihnen vor allem wichtig, das Steuerungssignal nachzubilden. Die Juroren sahen das offensichtlich genauso, zeigten sich von diesen Vorarbeiten so begeistert, dass sie den beiden den Regionalsieg bei "Schüler experimentieren" zuerkannten.

Dass es Vorarbeiten sind, darüber sind sich die beiden einig. Die Forschungen an der Steuerung und dem Multicopter sollen weitergehen. Und das wie bisher nicht an ihrer Schule in Altensteig, sondern am Jugendforschungszentrum in Nagold. Dank der guten Ausstattung des Zentrums sei es dort "einfach einfacher" zu arbeiten, wie es Henry Bai erklärt. Dass die beiden Altensteiger Schüler, die in Neubulach wohnen, jetzt so manches Wochenende in Nagold verbringen, sei für die Eltern kein Problem. "Die haben den Wechsel nach Nagold unterstützt", so Johannes Hüttinger, der sich mit seinem Forschungspartner für den nächsten "Jugend-forscht"-Wettbewerb schon ein konkretes Ziel gesetzt hat: "Nächstes Jahr wird die GPS-Steuerung funktionieren."

Eigentlich haben sie zusätzliche Motivation, dieses Ziel zu erreichen, gar nicht nötig. Doch 2016 bekommen sie einen zusätzlichen Anreiz frei Haus. Denn dann wird der Wettbewerb ein Heimspiel für die beiden Tüftler: Nächstes Jahr wird "Jugend forscht" wieder in Altensteig stattfinden.