In der Energiewerkstatt wurden Ideen und konkrete Vorschläge zum Klimaschutz diskutiert. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt Altensteig arbeitet an einem zehnjährigen Aktionsplan

Von Manfred Köncke Altensteig. Die Stadt Altensteig will einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Fachbüro "endura kommunal" aus Freiburg wurde beauftragt, ein passgenaues Konzept auszuarbeiten.Ziel des Klima-Konzepts ist es, den Anteil an erneuerbarer Energie zu steigern und andererseits Maßnahmen zu ergriffen, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Bürgermeister Gerhard Feeß hat von Anfang Wert darauf gelegt, dass die Stadt, Privathaushalte, Handel, Industrie, Gewerbe und der Verkehr "an einem Strang ziehen".

Bei der Auftaktveranstaltung am 25. April wurden Inhalte des Klimaschutzkonzepts vorgestellt und bereits durchgeführte Maßnahmen der Kommune auf dem Energiesektor erläutert. Den Worten von Stadtwerksleiter Günther Garbe war zu entnehmen, "dass wir auf diesem Gebiet bereits einiges vorweisen können." Als Beispiel nannte er den Ausbau des Nahwärmenetzes.

Am 18. Mai trafen sich Fachleute und Umweltinteressierte in der "Energiewerkstatt" des Bürgerhauses, um Möglichkeiten zum Energiesparen auszuloten, zu ergründen, wie die Energieeffizienz erhöht und regenerative Energien optimal eingesetzt werden können. Die Anregungen und Vorschläge mündeten in einem Aktionsplan der Stadt Altensteig für die nächsten zehn Jahre. Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, die Emissionen bis 2050 um 90 Prozent unter das Niveau des Jahres 1990 zu senken. Ergänzend zum Aktionsplan erstellt "endura kommunal" ein langfristig angelegtes Energieleitbild, das den Fraktionen des Altensteiger Gemeinderats zugestellt, anschließend im Ausschuss besprochen und in der Septembersitzung des Gemeinderats verabschiedet werden soll.

Bürgermeister Feeß kann sich vorstellen, dass die Stadt eine "Abwrackprämie" bezahlt, wenn Privathaushalte ihre alten, energiefressenden Geräte durch neue, umweltschonende ersetzen. Auf die Fahnen geschrieben hat sich die Stadt den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, der Wasserkraft und des Gasnetzes. Der Stadtteil Wart soll durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe (Holzhackschnitzel) zum Bioenergiedorf werden, weil durch die verdichtete Bebauung und mit dem Hotel Sonnenbühl und dem Dekrazentrum große und "dauerhafte Abnehmer" vorhanden seien. Vorangetrieben werden sollen auch der Öffentliche Personennahverkehr und weitere Radwege. Eine wichtige Rolle spielt bei der Umsetzung ehrgeiziger Ziele, laut Projektleiterin und Diplom-Geografin Sabine Barden, die Öffentlichkeitsarbeit. Den Menschen müsse klar gemacht werden, dass der Klimawandel, die Energiewende und der Klimaschutz "jeden von uns etwas angeht". Hilfreich sei in diesem Zusammenhang die Organisation eines "Energietages".