Evangelische Kirchengemeinde Simmersfeld feiert Richtfest am Büttnerhaus-Anbau

Von Manfred Köncke

Simmersfeld. Der alte Teil des Büttnerhauses in Simmersfeld wird durch einen Neubau ersetzt. Die Gesamtkosten belaufen sich ohne Eigenleistungen auf 481 000 Euro Die Einweihung ist Mitte 2015 geplant. Richtfest wurde bereits gefeiert.

Karl-Heinz Frey, Inhaber der gleichnamigen Holzbaufirma aus Fünfbronn, verlas in luftiger Höhe den Richtspruch und ließ die Bauherrschaft hochleben. Auf das Zerschmettern des leer getrunkenen Glases verzichtete man bewusst. Pfarrer Alexander Schweizer erinnerte in seiner Ansprache an die Historie des 1959 auf Betreiben des damaligen Simmersfelder CVJM-Gründers Rudolf Büttner mit einfachsten Mitteln erbauten Heims.

Marode Wände und Dächer, defekte Fenster, veraltete Sanitäranlagen, fehlende Wärmedämmung, unzureichender Brandschutz und mangelhafte Barrierefreiheit hätten nicht länger aufgeschoben werden können, sagte Pfarrer Schweizer in seiner Ansprache. Statt kostspieliger Sanierungsmaßnahmen "haben wir uns für einen Neubau entschieden". Nach mehreren Unterredungen gab der Stuttgarter Oberkirchenrat im Januar 2014 grünes Licht und gewährte einen Baukostenzuschuss von 100 000 Euro. Architekt Michael Pfeifle aus Altensteig und ein so genanntes Kompetenzteam der Kirchengemeinde Simmersfeld planten gemeinsam.

Im Juni begannen die Arbeiten. Eingebaut werden unter anderem behindertengerechte Toiletten, ein Stuhllager und ein Gruppenraum mit Bühne. Errechnet wurden Gesamtkosten von 471 000 Euro, die bürgerliche Gemeinde schießt 60 000 Euro zu – gekoppelt an ein 20-jähriges Nutzungsrecht. Der Kirchenbezirk Nagold beteiligt sich mit 18 700 Euro. An Spenden sind bisher 62 000 Euro eingegangen, darunter 10 000 Euro vom CVJM Simmersfeld. Damit sind nach heutigem Stand noch 80 000 Euro aufzubringen. Nicht eingerechnet sind in der Kostenaufstellung bisher 1500 ehrenamtlich geleistete Stunden.

Dem Bauteam gehören sechs Techniker, Ingenieure und Meister aus der Kirchengemeinde Simmersfeld an sowie drei Mitglieder des Kirchengemeinderats. Mit den Worten "Wir sollten bei allen Bemühungen den obersten Bauherrn nicht vergessen und Gott um seinen Beistand bitten", beendete Schweizer seine Rede.

"Ich habe mich beim Oberkirchenrat ausdrücklich für ein Bauvorhaben dieser Größe eingesetzt", erklärte Dekan Ralf Albrecht in seinem Grußwort. Als Argument habe er anführen können, dass in Simmersfeld ein reges Gemeindeleben stattfinde. Viele Gruppen des CVJM – vom Kleinkind bis zum Erwachsenen – seien Woche für Woche im Büttnerhaus anzutreffen. Bei der jährlichen Kinderbibelwoche könnten jedes Mal über 100 Mädchen und Jungen willkommen geheißen werden. Außerdem probten dort der Posaunenchor, der Flötenkreis, das Musikteam und der Frauenkreis, ganz abgesehen von vielen Sonderveranstaltungen, wie Bibeltage und christliche Vorträge.

Musikalisch umrahmte der Simmersfelder Posaunenchor das Richtfest. Außerdem wurden an die Besucher Liedzettel zum gemeinsamen Singen ausgeteilt.

Nach dem offiziellen Teil lud die evangelische Kirchengemeinde an aufgestellten Tischen und Bänken zum Gedankenaustausch und Vesper ein.