Der Tierschutzverein Oberes Nagoldtal kümmert sich nicht nur um Katzen, sondern um alle möglichen Tiere, wie der Bericht über Schicksale aufzeigte. Archivfoto: Selent-Witowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Tierschutzverein: Hauptversammlung bestätigt Führungsteam / Keine Immobilie für Auffangstation

Sie haben Katzenbabys gefüttert, Wildkaninchen mit der Flasche großgezogen, einen streunenden Jagdhund aufgegriffen, junge Häschen kastriert und einen Distelfink mit gebrochenem Flügel ärztlich versorgt: Der Tierschutzverein Oberes Nagoldtal ist äußerst aktiv.

Altensteig. Bei den fälligen Wahlen innerhalb der Hauptversammlung wurde Martin Hammer aus Nagold für weitere zwei Jahre als Vorsitzender bestätigt, ebenso seine Stellvertreterin Magdalena Brauckmann aus Egenhausen. Schriftführerin ist Carina Schurr und Schatzmeisterin Beatrice Scherer-Cordier.

Außerdem gehören dem aktuell 234 Mitglieder zählenden Tierschutzverein die Beisitzer Elisabeth Dingler, Jacqueline Mischler, Ingeborg Schenk und Manfred Köncke an. Christian Sievers und Brigitte Loyal erklärten sich bei der Versammlung im Café "Fresh" bereit, die Kasse bis 2019 zu prüfen.

Vorsitzender Hammer bedauerte, dass es trotz vieler Kontakte mit Kommunen nicht gelungen sei, ein geeignetes Grundstück oder eine Immobilie als Tierauffangstation zu finden. Deswegen lege man aber die Hände nicht in den Schoß, sondern sorge dafür, dass Tiere nicht einfach ihrem Schicksal überlassen werden. Das Telefon und Handy "klingelt zu jeder Tag- und Nachtzeit".

Schriftführerin Carina Schurr berichtete von regelmäßig stattgefundenen Vorstandssitzungen, bei denen unter anderem besprochen wurde, wie man Tierbesitzern, die das Geld für Operationen oder aus anderen Gründen nicht aufbringen können, finanziell unter die Arme zu greifen. Als gemeinnütziger Verein wolle man mithelfen "so gut es geht", versicherte Hammer.

Allein für Tierarztrechnungen habe man im vergangenen Jahr 13 135 Euro ausgegeben, den größten Teil für Kastrationen. Die Einnahmen resultierten aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und den Erlösen vom Altensteiger Weihnachtsmarkt.

Die Revisoren Sievers und Loyal lobten Beatrice Scherer-Cordier und ihre Vorgängerin Jacqueline Mischler für eine korrekte Kassenführung.

Dass dem Tierschutzverein Oberes Nagoldtal vor zwei Jahren noch 275 Mitglieder angehörten, ist für sie ein Alarmzeichen. Vorgeschlagen wurde, die Amtsblätter der Gemeinden im Oberen Nagoldtal mehr mit Informationen über Vereinsaktivitäten zu füttern, um bei der Bevölkerung das Bewusstsein "in die Köpfe zu kriegen", welch wichtige Arbeit man ehrenamtlich leiste.

Schenk und Calmbach schildern Schicksale

Das sah auch stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Utters so. Sie führte die Neuwahlen durch. Dass der Verein tätig wird, wenn Tiere Hilfe brauchen, ging aus vielen bebilderten Schilderungen von Ingeborg Schenk aus Wildberg und Sandra Calmbach aus Überberg hervor, die "wenn es sein muss auch nachts und am Wochenende unterwegs sind", zollte Martin Hammer beiden Vereinsmitgliedern großen Respekt. 45 Minuten lang schilderten sie Schicksale von Zwei- und Vierbeinern. Zum Beispiel von einem halben Dutzend Kätzchen auf der Mülldeponie in Walddorf, die man kastrierte, von einem Pfau in Spielberg, der von einem Fuchs angefallen und verletzt wurde und nach einem Zwischenaufenthalt im Wildpark Gaugenwald an den Besitzer aus Rohrdorf "gut erholt" zurückgegeben werden konnte. Sie erzählten auch von einem Eichhörnchen, das eine Katze im Maul hatte und gerettet werden konnte, von einer Wasserschildkröte, die auf einer Schafweide in Oberschwandorf gesichtet und als erste Maßnahme in einem Ententeich gesetzt wurde und von im Wald ausgesetzte Meerschweinchen.

Weitere Informationen: Tierschutzverein Oberes Nagoldtal, Telefon 0176/ 4 578 63 55, E-Mail: info@tierschutz-on.de