Bei der Räuber-und-Gendarm-Pistole im Foyer des Christophorus-Gymnasiums ging es hoch her. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Singspiel: 6c des Christophorus-Gymnasiums unterhält ihr Publikum mit einem Räuber-und-Gendarm-Stück

Von Manfred Köncke

Altensteig. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Talente in den jungen Schülern des Altensteiger Christophorus-Gymnasiums schlummern. Nicht nur als Sänger – der Kinder- und Jugendchor von Wolfgang Weible eilt von Erfolg zu Erfolg –, sondern auch als Schauspieler. Den Beweis liefert jedes Jahr die Chorklasse 6c bei ihren zweitägigen Aufführungen eines Musicals in wechselnder Besetzung.

Diesmal wurden unter Anleitung der Lehrkräfte Michael Nonnenmann, Jakob Degreif, Ulrich Seibt und Julia Fütterer die Abenteuer von "Knasterbax und Siebenschütz" nach dem Kinderbuch von Werner Schrader und der Musik von Herinz Lemmermann wochenlang im Deutsch- und Musikunterricht und durch Zusatzproben einstudiert. Das Foyer des Gymnasiums war an beiden Abenden voll besetzt. Zur Einstimmung zwitscherten die Jungs und Mädchen der Chorklasse 5c fröhlich klingende Lieder.

Bei der Premiere des 75 Minuten dauernden Musicals spielte Anna Wolf den Räuber und Lilly Taube den Polizisten Siebenschütz, am gestrigen Mittwoch waren es Enes Aydoglu und Colin Fritz. Vor der im Kunstunterricht hergestellten, einfallsreich gestalteten Kulisse tummelten sich bei den Spielszenen Holzfäller und Autofahrer, Bankangestellte und Bäcker, Lehrerin, Briefträger und andere. Die Choristen der 6c trieben mit ihren Hintergrundgesängen, begleitet von Michael Nonnenmann am Klavier, die Handlung voran.

Knasterbax ist ein Räuber, der immer dann, wenn er Hunger hat, Grundnahrungsmittel klaut - vom Bäcker die Brötchen, vom Kuhstall die Milch. Das gefällt dem eifrigen Polizisten Siebenschütz überhaupt nicht. Er verfolgt ihn, wird aber jedes Mal hereingelegt. Bis der Plünderer im Wald geschnappt wird. Weil es an diesem Tag sehr heiß ist, überredet er Siebenschütz im nahegelegenen See zu einem kühlen Bad. Im Wasser markiert Knasterbax den Ertrinkenden, geht als Erster an Land, zieht die Uniform des Polizisten an, dem nichts anderes übrig bleibt, als die Kleidung von Knasterbax zu tragen. Bald stellt sich heraus, dass beide in ihren neuen Rollen Probleme haben. Als beide durch einen Zufall ihre Kleider wieder finden, sind sie die glücklichsten Menschen der Welt – und versöhnen sich.

Bei der Erstaufführung erntete Anna Wolf als Knasterbax den stärksten Beifall- stand sie doch ständig im Rampenlicht, war trotzdem textsicher und wusste in Gestik, Mimik und "ausländisch" klingender Sprache zu überzeugen. Aber auch die anderen kindlichen Darsteller gaben ihr Bestes und hatten viele tolle Szenen. Das Publikum verabschiedete die Schauspieler und den Chor mit donnerndem Applaus, ebenso die Lehrer.

Dem kommissarischen Rektor Hartmut Hobler blieb zum Schluss nur übrig, sich bei allen Mitwirkenden zu bedanken – inklusive den beiden Beleuchtern Dominik Lämmle und Felix Mattersberger sowie bei Hausmeister Braun für die Aufbauarbeiten. Die Ankündigung, dass alle Schüler als Belohnung ein Eis spendiert bekommen, wurde mit lauten Jubelaufgenommen.