Das Altensteiger Open-Air-Kino verbucht einen neuen Zuschauer-Rekord: 2718 Kinogänger kamen zu 14 Vorstellungen. Foto: Köncke

Schwäbische Komödie ist Spitzenreiter. Sonnenschirme schützen Kinogänger vor Nieselregen.

Altensteig - Beim Open-Air-Kino in Altensteig hat es einen neuen Rekord gegeben: 2718 Zuschauer wollten in diesem Jahr die 14 Filme sehen – obwohl es an drei Abenden leicht geregnet hat.

Das Panorama im Schlossgarten mit der mittelalterlichen Burg im Hintergrund hat sicherlich dazu beigetragen und "dass für jeden Geschmack etwas dabei war", ist Kulturamtsmitarbeiterin Andrea Brenner überzeugt. Obwohl "Honig im Kopf" bereits sieben Millionen Kinogänger gesehen haben, waren die Ränge beim Auftaktfilm mit 438 Zuschauern voll besetzt. Sie ließen sich gefangen nehmen von der bittersüßen Geschichte um einen an Alzheimer erkrankten Großvater, der einen lang gehegten Wunsch erfüllt bekommt.

Trotz des großen Zuspruchs wurde der Trip an die Adria noch übertroffen von der Saga "Die Kirche bleibt im Dorf - Teil 2". Auf der Großleinwand zu verfolgen, wie das Dach des Gotteshauses zusammenkracht und was unternommen wird, um die Kosten aufzubringen, begeisterte 535 Freunde schwäbischer Komödien. Weil maximal 350 Zuschauer im Rund des Amphitheater einen Sitzplatz finden, wurden kurzerhand Tische und Stühle vom Schlosshof organisiert. Andere blieben 95 Minuten lang stehen oder setzten sich auf umliegende Wiesen und schauten von dort auf die Großleinwand.

So kann es weitergehen, sagte sich der für die Filmauswahl zuständige Kulturamtsleiter Christoph Oldenkotte und sollte zunächst recht behalten. "Heute bin ich Samba" schildert die Verbindung zweier Menschen unterschiedlicher Welten und Kulturkreise. 300 Eintrittskarten wurden von städtischen Mitarbeiterinnen an der Kasse verkauft. Und auch "Jurassic-World" lief mit 203 verkauften Tickets gut. Für das tragische Künstlerdrama "Birdman" interessierten sich lediglich 81 Freilicht-Kinogänger, für die Komödie "Kingsman" dafür am nächsten Abend die doppelte Menge.

Dann setzte Nieselregen ein. Mit der Folge, dass bei – der Filmtitel passte in diesem Fall zum Wetter – "Ein Schotte macht noch keinen Sommer" ganze 40 Zuschauer gezählt wurden. Die meisten saßen unter zweckentfremdeten Sonnenschirmen. "50 Shades of Grey" lockte 87 Zuschauer in den Schlossgarten. Dafür wurden mit "Der Nanny" die Erwartungen mit 200 Interessierten voll erfüllt.

Zum Trickfilm "Shaun das Schaf" erschienen viele Mütter und Väter mit ihren Kindern im Schlossgarten und hatten – wie nicht anders zu erwarten – mächtig Spaß. "Frau Müller muss weg" mit Anke Engelke (149), "Verstehen Sie die Béliers" (156) und die Romanze "Die Gärtnerin von Versailles" (160 Zuschauer) stießen auf die erwartete Resonanz. Da machte es auch nichts, dass den Action-Film "Mission Impossible – Rogue Nation" trotz Tom Cruise und Alec Baldwin in den Hauptrollen nur 80 Leute sehen wollten.

Weil es seit der Einführung der Digitaltechnik keine Unterbrechung mehr gibt, waren die beiden Verpflegungsstände bereits eine Stunde vor Filmbeginn geöffnet. Besonders Popcorn und Hotdogs wurden nachgefragt. Wie aus dem Kulturamt verlautet, will man das Open-Air-Kino im Jahr 2016 fortführen, am Filmstart um 20.30 Uhr festhalten und auch an der zweiten Ferienhälfte als Termin. Die Messlatte liegt nach 2718 Zuschauern besonders hoch.