Andreas Malessa erwies schlug sowohl ernste als auch heitere Töne an. Foto: JMS Altensteig Foto: Schwarzwälder-Bote

Fernsehjournalist und Autor Andreas Malessa lockt großes Publikum

Altensteig. In drei gut besuchten Veranstaltungen im JMS-Zentrum Altensteig referierte der Hörfunk- und Fernsehjournalist, Theologe und Buchautor Andreas Malessa auf informative und unterhaltsame Weise über ernste und humorvolle Themen.

Die Veranstaltungsreihe begann mit einem Fachreferat über "Christsein in der Postmoderne." Rund 80 Mitarbeiter und Leiter aus Kirche und Jugendarbeit folgten den Ausführungen von Andreas Malessa, der ihnen nach einem Rückblick in die gesellschaftlichen Epochen die heutige Zeit mit all ihren Herausforderungen und Chancen vor Augen malte: In Beziehungen, im Lebensstil und Freizeitverhalten sowie im Glauben "sind wir ganz Kinder unserer Zeit". Malessa zeigte auf, wie man dennoch Kultur und Gesellschaft missionarisch-diakonisch beeinflussen und prägen könne.

Nach dem Referat wurde es dann sehr humorvoll. Bei einem "Kultur-Genuss-Abend" blieb kaum ein Auge trocken, als Malessa mit Witz und Humor zu Glaube, Kirche und Lebenserfahrungen einige Beobachtungen und Geschichten zum Besten gab. Die biblischen Propheten waren große Satiriker, Jesus predigte mit humorvollen Pointen, der Apostel Paulus schrieb derbe Vergleiche in seine Briefe und Martin Luther muss man gar nicht erst erwähnen. Malessa: "Das christliche Lebensgefühl ist keineswegs die Summe aus frommer Melancholie plus erlöster Depression. Wohl nirgends sonst gibt es so viele Pleiten, Pech und Pannen wie dort, wo das Heilige und das allzu Menschliche dicht nebeneinander stehen: In der Kirche! Man muss nur genau hinhören." Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Black-Forest-Brassband, einer 35-köpfigen Blechblas-Formation von JMS, die mit Stücken wie "Rock da House" und "Halleluja" die rund 300 Besucher begeisterten.

Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt des 14-jährigen Josua Schwab aus Überberg, der mit seinem selbst geschriebenen Lied "Vollkommenheit" die Herzen der Zuhörenden berührte.

Abschließend predigte Andreas Malessa vor mehr als 700 Gottesdienstbesuchern über das Thema "Mehr als Familie und Freunde: Gemeinde!" Geborgenheit vom Kindergarten an, Führung und Begleitung an den Übergangsschwellen des Lebens, Gemeinschaft und Solidarität in Krisen, ein Netzwerk zur Lebensbewältigung, Schutz und Trost am Lebensabend und in der Trauer – es gebe vieles, was die Gemeinschaft einer Gemeinde bietet. Vom sozialen Lernen in der Jugend, vom solidarischen Engagement in der Lebensmitte und der vitalen Zugehörigkeit im Alter ganz zu schweigen.