Um die Waggons auf die Schienen zu heben, war ein Kran notwendig. Foto: Stadt Altensteig Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Waggons und Schienen erinnern an das historische "Altensteigerle"

Altensteig. Am Ortseingang von Altensteig, zwischen der Bundesstraße 28 und der Bahnhofstraße, kann ein Teilstück der historischen Schmalspurbahn "Altensteigerle" mit zwei Waggons in Originalgröße besichtigt werden. Als Freilicht-Schauanlage aufgebaut, erinnert das "Altensteigerle" – auch liebevoll "Rütschle" genannt – an die meterspurige Schmalspurstrecke im Oberen Nagoldtal.

Mitglieder der Interessensgemeinschaft Altensteigerle, zahlreiche Ehrenamtliche und Förderer, sowie Mitarbeiter der Stadt Altensteig haben sich an dem Umzug der Waggons in die Bahnhofstraße beteiligt. Beide Waggons befanden sich im Lager der "Alten Straßenmeisterei". Der Plan des Regierungspräsidiums, die Vorfahrtsregelung zur L 351 am Verkehrsknotenpunkt "Alte Straßenmeister zu ändern" sowie ein Beschluss des Altensteiger Gemeinderates aus dem Jahr 2015, haben den Umzug der Teilstrecke und der beiden Waggons an die Originalstelle in der Bahnhofstraße möglich gemacht.

Dirk Greiser vom Tiefbauamt Altensteig zeigt sich erfreut: "Der Standort passt perfekt. Nicht nur die prominente Lage am Ortseingang hat eine Rolle gespielt. Das städtische Gelände wurde auch deswegen ausgesucht, weil genau an dieser Stelle die Gleise der ehemaligen Schmalspurbahn entlang führten."

Für alle Eisenbahnfreunde geht damit ein Traum in Erfüllung. "Die Modellanlage, die nach historischem Vorbild des Altensteigerle von Mitgliedern der Interessensgemeinschaft Altensteigerle. gebaut wurde und in der Poststraße 9 in Altensteig zu sehen ist, sowie de museale Ausgestaltung der Räume, in denen sich die seit vielen Jahren geplante Original-Schauanlage befindet, werden weiter viele Besucher nach Altensteig führen", sagt Walter Köbele, zweiter Vorsitzender der Interessensgemeinschaft. Auch der SWR habe das Altensteigerle entdeckt und eine Sendung in der Serie "Eisenbahnromantik" dazu ausgestrahlt.

In unzähligen ehrenamtlichen Stunden haben Mitglieder der Interessensgemeinschaft Altensteigerle und Altensteigerle-Fans mitgewirkt, Originalteile zu besorgen und diese aufzuarbeiten. Mit Hilfe eines Krans wurden ein Normalspur-Güterwagen vom Typ G02 und ein offener Schmalspur-Güterwagen nach württembergischer Bauart in die Bahnhofstraße transportiert und auf die teilverlegten Schmalspurgleise versetzt.

In den kommenden Wochen werden weitere Sanierungen der Gegenstände ausgeführt und die jetzige Anlage durch die Umsetzgrube, eine Signalanlage, Erklärungstafeln und Parkmöglichkeiten ergänzt.

Noch bis ins Jahr 1967 pendelte die Schmalspurbahn vom Altensteiger Bahnhof, der bis heute als größter Schmalspurbahnhof Württembergs gilt, auf einer 15,2 Kilometer langen Stecke von Altensteig über Berneck, Ebhausen und Rohrdorf bis nach Nagold. Das "Altensteigerle" ist bis heute stark mit der Heimatgeschichte im Nordschwarzwald verbunden und weckt bei vielen Einheimischen und Kennern nostalgische Erinnerungen.