Die Tenöre Gerhard Volz (links) und Gerhard Volz singen seit 50 beziehungsweise 60 Jahren im Walddorfer Chor. Mit einer Urkunde und Präsenten wurden sie von der Vorsitzenden Angela Walz und ihrer Stellvertreterin Ina Walz (rechts) geehrt. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Liederkranz begeistert Publikum

Von Manfred Köncke

Altensteig-Walddorf. Der Liederkranz Walddorf hatte zu einer beschwingten Zeitreise mit immergrünen Ohrwürmern, fröhlichen Schlagern und romantischen Volksliedern eingeladen – ein Mix, der bei den Zuhörern in der ausverkauften Festhalle für Stimmung und gute Laune sorgte.

Der 35-köpfige Liederkranz Walddorf trug sein Programm mitreißend und lustvoll vor – ohne Gefahr zu laufen, dass sich vor lauter Überschwang Flüchtigkeitsfehler einschleichen. Dirigent Christian Platschko hatte den Chor mit intensiven Proben monatelang vorbereitet und konnte sich deshalb erlauben, seine Sängerinnen und Sänger auf dem – meisterhaft gespielten – Klavier zu begleiten.

Der gemischte Chor aus Dettingen passte sich der munter daherkommenden Musik an mit Titeln, die zum Mitsingen und rhythmischen Klatschen reizten – wie dem einst von Gitte und Rex Gildo gesungenen Hit "Vom Stadtpark die Laterne", dem Schallplattenerfolg "Was kann schöner sein" von Lys Assia oder dem von Conny Froebess geträllerten Lied über "Zwei kleine Italiener". Beim letzten Stück "Liebeskummer lohnt sich nicht" hatten die Dettinger leichte Abstimmungsprobleme, was aber den Gesamteindruck nicht schmälerte – und mit der Zugabe "Rock my Soul" von Peter, Paul und Mary wettgemacht wurde.

Eröffnet wurde der Konzertabend vom einheimische Chor, der sich in neuem Outfit (ganz in schwarz mit grasgrünem Schal) präsentierte, mit "Darum Freunde" von Robert Pappert und "Ein frohes Lied" von Walter Hart.

Vorsitzende Angela Walz erzählte in ihrer Begrüßung, wie bei einem Weinfest der Kontakt zum Liederkranz Rottenburg-Dettingen geknüpft und eine Einladung zur musikalischen Zeitreise in Walddorf ausgesprochen worden war. Bei zwei Titeln standen die elf Männer des Gesangvereins allein auf der Bühne, eiferten bei "Rot sind die Rosen" dem argentinisch-italienischen Schlagersänger Semino Rossi nach und drangen mit dem lautstark geschmetterten "Zieh den Korken raus" von Anton Gus bis in den letzten Winkel der Festhalle vor.

Erster Höhepunkt des Gastgebers war das beseelt gesungene "Ave Maria der Berge" von Otto Groll mit Gerhard Alber und Willi Deutschmann als Solisten. Beim irischen Volkslied "Zieh in die Welt" waren besonders die ausbalancierte Sopranstimmen von Manuela Schmid und Irina Galentschuk gefordert. Harmonisch und gefühlvoll erklang danach das französische Schifferlied "Es löscht das Meer die Sonne aus".

Das Spektrum reicht von Udo Jürgens bis hin zu Alabama 3

Gespannt war man auf die Wiedergabe des Beatles-Welterfolgs "Yesterday". Prasselnder Beifall belohnte eine reife Leistung – die beiden Solisten Karlheinz Volz und Rainer Seitz eingeschlossen.

Zum Schluss löste sich die geschlossene Formation in Solistengruppen auf. Der Wechselgesang zwischen Sängerinnen und Sängern klappte bei Udo Jürgens "Ich war noch niemals in New York" vorzüglich; und nach Nenas "Wunder gescheh’n" war klar, dass die Walddorfer nicht ohne stürmisch geforderte Zugaben von der Bühne entlassen werden. "I have a dream" der schwedischen Songgruppe Abba und besonders der Gospel "Woke up this morning" der englischen Band Alabama 3 manifestierte den guten Ruf, den sich der gemischte Chor im Laufe der Jahre unter seinem temperamentvollen Christian Platschko erworben hat.

(kö). Beim Konzert in der Festhalle wurden zwei langjährige Aktive des Liederkranzes Walddorf geehrt. Tenor Gerhard Alber singt seit 60 Jahren im Walddorfer Liederkranz und Gerhard Volz seit 50 Jahren. Vorsitzende Angela Walz überreichte die Urkunde des Deutschen Chorverbandes und ihre Stellvertreterin Ina Walz ein Präsent. Beide Tenöre werden beim Ehrungsnachmittag am 19. Juni in Altensteig zusätzlich ausgezeichnet. Lobend erwähnt wurde außerdem die 25-jährige Vereinszugehörigkeit der nicht anwesenden Mitglieder Christos Konstantinidis und Wolfgang van Severen.