Mehr als 110 Busbegleiter, darunter 36 neue, kümmern sich darum, dass es auf den Fahrten gesittet zugeht. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorzeigeprojekt: Am meisten Verstärkung kommt von Friedrich-Boysen-Realschule / König: "Gute Übung"

In Altensteig wurden 36 Siebtklässler als neue Busbegleiter eingesetzt, so dass sich derzeit um die 110 Schüler darum kümmern, dass es auf der Fahrt zur Schule und wieder nach Hause gesittet zugeht.

Altensteig. Seit zehn Jahren werden in Altensteig bereits schulübergreifend Schulbusbegleiter ausgebildet. 36 Siebtklässler erklärten sich dieses Mal dazu bereit, auf der Hin- und Rückfahrt in den Schulbussen dafür zu sorgen, dass es unterwegs gesittet zugeht und keine Schäden am Fahrzeug angerichtet werden. Bei ihrer offiziellen Einsetzung erhielten sie als Erkennungszeichen eine neongelbe Warnweste, außerdem ein Zertifikat und einen Ausweis ausgehändigt.

Aufgeteilt in zwei Gruppen wurden die Busbegleiter zwei Tage lang von Oberkommissar Wolfgang Helmling und Betreungslehrern auf ihren ehrenamtlichen Einsatz vorbereitet. Außerdem stellte sich Schulsozialarbeiter Thomas Podbielski in den Dienst der Sache.

Geschäftsführender Schulleiter Klaus Ramsaier hieß besonders die 36 neuen "Ordnungshüter" willkommen – 18 von der Friedrich-Boysen-Realschule, zehn vom Christophorus-Gymnasium und acht von der Werkrealschule. Er könne sich noch gut an seinen ersten Arbeitstag in Altensteig erinnern, wie diszipliniert die Schüler in Zweierreihen auf dem Hof die Busankunft abwarteten. Von seiner vorherigen Schule sei er anderes gewöhnt gewesen. Dass das Vorzeigeprojekt nach zehn Jahren "immer noch läuft und immer besser funktioniert" sei nicht selbstverständlich und verdiene großen Respekt.

Ähnlich äußerte sich auch Bürgermeister-Stellvertreterin Ursula Utters. Die Kommune sei froh und dankbar, dass es die Busbegleiter gibt. Sie wäre nicht überrascht, wenn für sie beim neu ausgeschriebenen Landeswettbewerb der Verkehrswacht ein erster Preis heraussprigen würde. Für Hauptkommissar Dieter König vom Polizeiposten Altensteig ist das Modell eine gelungene und nachahmenswerte Kooperation zwischen Schule, Stadt und Polizei. Busbegleiter sorgten dafür, dass "Regeln eingehalten werden" und im Falle eines Falles Zivilcourage an den Tag gelegt werde.

Das sei eine gute Übung für das weitere Leben und könnte später bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz von Vorteil sein. König: "Das Engagement bewerten Firmenchefs heutzutage mehr als früher." Für den Betriebsleiter des Busunternehmens Rexer, Christoph Girrbach, ist maßgebend, dass seit dem Einsatz der Busbegleiter der Vandalismus n den Fahrzeugen spürbar zurückgegangen sei und "immer weniger Negativmeldungen auf meinem Tisch landen"

Rektor Ramsaier ergänzte, dass die VBN/BVN an Großkampftagen eigene Mitarbeiter nach Altensteig schickt, um bei der Abwicklung der Abfahrt mitzuhelfen. Oberstudienrat Gerd Stunder vom Christophorus-Gymnasium bedankte sich ausdrücklich bei Lehrgangsleiter Wolfgang Helmling für dessen "Pionierarbeit" und überreichte als Zeichen der Anerkennung eine Flasche Wein.