Mit Zangen und Müllsäcken hat sich am Samstagnachmittag eine Jugendgruppe auf den Weg gemacht, um in Altensteig Abfall einzusammeln und zu entsorgen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeitseinsätze: Junge Leute aus ganz Süddeutschland nehmen am XXL-Camp des Jugendwerks teil

Christen unterschiedlicher Prägung kennenlernen, sich inspirieren lassen, Gutes tun und den Abend mit Gebeten in der Kirche abschließen: Dreieinhalb Tage haben sich mehr als 250 Jugendliche aus Süddeutschland in Altensteig aufgehalten.

Von Manfred Köncke

Altensteig. Seit zwölf Jahren veranstaltet das Evangelische Jugendwerk Württemberg (ejw) mit Unterstützung des Vereins "Soul Devotion Music" ein XXL-Camp. Treffpunkt war wie im vergangenen Jahr das Jugend-, Missions- und Sozialwerk (JMS) in Altensteig. Dort haben die Teilnehmer gewohnt, geschlafen und an einem oder mehreren der insgesamt 25 Workshops mit in- und ausländischen Referenten zu unterschiedlichen Themen teilgenommen.

Zur Wahl stehen25 Workshops

Björn Büchert vom CVJM-Landesverband forderte die Teilnehmer dazu auf, ihren Glauben öffentlich zu leben, Oliver Frey vom Wörnersberger Anker fragte sich in seinem Vortrag, ob es heute noch biblische Geistesgaben gibt, Dekan Ralf Albrecht aus Nagold beschäftigte sich mit der christlichen "Leitkultur", Pastor Klaus-Peter Fosshag aus Altensteig stellte die "Methode Jesu" als beziehungsorientiertes Konzept vor, um Menschen zu befähigen und auszurüsten, damit sie "die Welt erreichen". Ejw-Landesreferent Reinhold Krebs aus Herrenberg, der die Gesamtleitung des Camps übernommen hatte, berichtete über ein iranisches Asylanten-Ehepaar, das Zugang zum christlichen Glauben gefunden und das Evangelium als "lebendige Hoffnung" in schwerer Zeit erfahren habe.

Willkommen geheißen wurden die Jugendlichen und Junggebliebenen in Alter zwischen 16 und 36 Jahren vom Veranstaltungsteam mit "Lob-Gottes-Gedanken" von Aleko Vangelis. Tags darauf standen tagsüber Workshops auf dem Programm und ein "Abend der Hingabe" mit Schwester Cornelia Weinmann. Am dritten wurde ab 18.30 Uhr zu einer XXL-Party mit Grillen, Essen und Feiern im Festsaal des JMS-Zentrums eingeladen. Jeden Abend machten sich die Jugendlichen mit Fackeln auf den Weg zur Altensteiger Stadtkirche zum "Geh-Bet".

Die Hilfsaktionen stoßenauf großes Interesse

Auf großes Interesse der einheimischen Bevölkerung stießen die "Glanz-und-Gloria"-Hilfsaktionen. 18 Gruppen schwärmten in alle Himmelsrichtungen aus, um "Gutes zu tun". Eine Mannschaft hatte sich auf die Fahnen geschrieben, mit Greifzangen und Müllsäcken durch die Straßen Altensteigs zu ziehen, um Abfall einzusammeln, andere reparierten im Flüchtlingsheim Nagold Räder von Asylbewerbern und organisierten dort ein Kinderprogramm, wieder andere machten sich bei einer Familie in Beihingen nützlich und luden Senioren des dortigen Seniorenheims zu einem Sing- und Spielnachmittag ein, andere brachten das leerstehende Pfarrhaus in Grömbach auf Vordermann – dort zieht Ende November ein neuer Seelsorger ein. Bei einer Familie in Altensteig wurden schwere Gartenmöbel von der Terrasse in die Garage getragen, für Patienten im Krankenhaus Nagold fröhliche Lieder gesungen, ein 20 Quadratmeter großen Garten wurde umgegraben und auf dem Marie-Seeger-Hof in Beuren mitgeholfen, Tierställe zu richten. Nach dem Frühstück, einer Andacht mit Rich Atkinson und dem Mittagessen traten die Teilnehmer die Rückfahrt in ihre Heimatgemeinden an.