Die Teilnehmer der Werkstatt-AG und die beiden Rektoren Thomas May und Klaus Ramsaier freuen sich über den neuen Porsche Panamera V8. Foto: Köncke

Porsche-Entwicklungszentrum stellt Kfz-Miniwerkstatt Panamera GTS für zwei Jahre zur Verfügung.

Altensteig - Sie haben lange gewartet, bis der Transporter auf den Parkplatz einbog und ein schwarzlackierter Porsche Panamera GTS abgeladen wurde. "Was für ein tolles Auto" schwärmten die Schüler der Kfz-Miniwerkstatt.

Das Schöne daran: Sie dürfen an dem funkelnagelneuen Achtzylinder-Sportwagen (440 PS, Spitzengeschwindigkeit 288 Stundenkilometer, Neupreis 120.000 Euro) aus dem Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach zwei Jahre lang zu Übungszwecken herumschrauben und dabei wertvolle Erfahrungen sammeln. Das könnte sich bei einer späteren Bewerbung für einen Beruf im Kraftfahrzeughandwerk als Vorteil erweisen.

"Mit dem Porsche dürft ihr alles machen, nur nicht fahren", schmunzelten Thomas May und Klaus Ramsaier bei der Übergabe. Ein wenig stolz sind die Rektoren der Altensteiger Werkrealschule und der Friedrich-Boysen-Realschule schon über das Angebot und die Bevorzugung gegenüber anderen Schulen im Land durch die schwäbischen Sportwagenbauer.

"Die Teilnahme in der AG ist heiß begehrt", weiß May. Jedes Jahr würden sich bei ihm mehr als 40 Hauptschüler melden, aus Platzgründen könnten allerdings nur zwei Kleingruppen gebildet werden – "zurzeit sind auch zwei Mädchen dabei." Treffpunkt für die Siebt- bis Neuntklässler ist immer am Montag und Donnerstag von 15 bis 16.30 Uhr. Die Altensteiger Friedrich-Boysen-Realschule bietet ebenfalls für die sechsten Klassen eine solche AG an.

"Hier wird über Integration nicht nur geredet"

In der Miniwerkstatt erledigen die "Schrauber" vielfältige Arbeiten: Batterien aufladen, die Funktionsfähigkeit des Vergasers überprüfen, elektrische Leitungen kontrollieren, den Motorblock mit einem Sandstrahlgerät säubern und das Fahrwerk des Porsche und anderer Fahrzeuge (zurzeit ein Motorrad, ein Traktor und ein Oldtimer-Simca) unter Anleitung von Thomas May zerlegen und wieder zusammenbauen.

Was dem Rektor und ehemaligen Werkzeugmacher wichtig ist zu erwähnen: "Hier wird über Integration nicht nur geredet, hier wird sie gelebt." Einige Teilnehmer in der Kfz-Werkstatt kämen aus der Türkei, andere aus der ehemaligen UdSSR und wieder andere aus Rumänien. Imponiert habe ihn nicht nur, wie konzentriert und hoch motiviert die Schüler der AG ans Werk gehen, sondern auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft bei der Lösung technischer Anforderungen und Probleme.

Zurzeit besuchen 270 Kinder und Jugendliche die Altensteiger Hohenberg-Werkrealschule.