Auf dem Altensteiger Wochenmarkt hat Rainer Wälde (Mitte) mit seinem Team Bilder und Stimmungen für seinen Film über den Baumeister Heinrich Schickhardt eingefangen. Foto: Sannert

Dreharbeiten zum Film über den Baumeister Heinrich Schickhardt führen Rainer Wälde in die Flößerstadt.

Altensteig - Heinrich Schickhardt ist für Rainer Wälde nicht nur ein Vorbild. Er ist auch einer seiner Vorfahren. Und so fiel dem Produzenten die Entscheidung leicht, dem berühmten Württembergischen Landesbaumeister einen ganzen Film zu widmen.

Dass Altensteig darin vorkommt, ist für Rainer Wälde eine Selbstverständlichkeit. Schließlich hat Heinrich Schickhardt (1558-1635), der zahlreiche Bauwerke und technische Objekte wie Brunnen, Brücken und Bergwerksstollen realisierte und insgesamt 50 Herrensitze umgestaltet oder neu erbaut hat, auch beim Neuen Schloss in Altensteig sein architektonisches Genie entfaltet.

In einem Film über Heinrich Schickhardt darf aber auch Freudenstadt nicht fehlen – die Stadt mit dem größten umbauten Marktplatz Deutschlands, deren Grundriss vom "schwäbischen Leonardo" entworfen wurde. "Immer wieder werde ich gefragt, wie ich auf die Idee zu diesem Film kam", sagt Rainer Wälde, dessen Großvater Max Hosch stets behauptet hat, die Familie würde von dem "führenden Architekten der Renaissance", wie Schickhardt oftmals bezeichnet wird, abstammen.

Stammbaum bis 1600 zurückverfolgt

Rainer Wälde, dessen Vater Postinspektor in Freudenstadt war und dessen Arbeitsstelle somit in einem Gebäude mitten auf dem Marktplatz lag, ließ diese Behauptung keine Ruhe. Und so begann er eines Tages, Nachforschungen anzustellen. Es gelang ihm, seinen Stammbaum bis 1600 zurück zu verfolgen. Einen Hinweis auf Heinrich Schickhardt fand er jedoch nicht – bis er eines Tages in einem Antiquariat auf das fehlende Puzzleteilchen stieß. Wälde fand die Verbindung zu Schickhardts Enkelin Brigitte Hiller und damit den Beweis, dass seine Familie in direkter Linie von dem großen Baumeister abstammt. "Für mich war das der Auslöser, mit dem Film ›Der schwäbische Leonardo‹ zu starten, erklärt der Produzent, der auch das Drehbuch schrieb.

Die Italienreise Heinrich Schickhardts in den Jahren 1599 und 1600 liefert die Rahmenhandlung für den Film. Zwei Jahre lang haben Rainer Wälde und sein Team dafür in Rom, Florenz, in Siena und Mailand gedreht und die Schönheit Italiens eingefangen, die Heinrich Schickhardt in den Jahren danach inspiriert hat. Kleinere Beiträge über verschiedene Städte, denen der Baumeister seinen architektonischen Stempel aufdrückte, werden in die Rahmenhandlung eingeblockt.

Neben Freudenstadt, Göppingen und Herrenberg hat Rainer Wälde auch im elsässischen Horbourg-Wihr und in Altensteig gedreht. Sie alle gehören zu den 21 Mitgliedsstädten, die an der "Europäischen Kulturstraße Heinrich Schickhardt" liegen. Der Altensteiger Beitrag wird in der 45-minütigen Dokumentation sechs bis sieben Minuten einnehmen. Neben der Stadtansicht, die die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden zeigt, darf das Neue Schloss im Filmbeitrag über Altensteig nicht fehlen. Aber auch das Jagdschlösschen in der Rosenstraße wird zu sehen sein.

Gedreht wurde außerdem in der Unteren Stadt – auf dem Wochenmarkt und vor dem Rathaus –, an der Nagold und bei der Kohlsägemühle im Zinsbachtal, wo es um das Thema Flößerei geht. Neben Bürgermeister Gerhard Feeß kommen in dem Filmbeitrag über Altensteig auch die Flößer Alfred Salzer und Werner Seeger, Georg Lampert im Sägewerk und Julina Raslic mit ihren Kindern Adriana und Igor als Bürger der Altstadt zu Wort.

Im Sommer 2014 soll der Film fertig sein. Zu sehen ist er dann erst einmal auf verschiedenen Internetplattformen. Den Altensteiger Beitrag können sich alle Schickhardt-Freunde zudem auf der Homepage der Stadt Altensteig ansehen, die sich, wie die anderen Schickhardt-Städte auch, an den Produktionskosten beteiligt hat.