Foto: Köncke/TSV(2)

Großveranstaltung des TSV in Eichwaldhalle. Lipps führt durchs Programm.

Altensteig - Über 200 Kinder und Jugendliche auf den Aktionsflächen, 750 Zuschauer auf den Rängen der Eichwaldhalle: Die Turn- und Sportschau des TSV Altensteig hat nichts von ihrer Attraktivität und Anziehungskraft verloren. Im Gegenteil.

Als die Akteure mit Leuchtstäben in der Hand zur Musik "Two Steps from Hell" von The Colonel am Samstagabend in die Halle einmarschierten und vier Fahnenschwinger die dreistündige Veranstaltung der Turnabteilung eröffneten, stieg die Spannung und Vorfreude auf das, was die Übungsleiter mit ihrem Vorsitzenden Helmut Armbruster wohl diesmal mit ihren Gruppen nach monatelangen Vorbereitungen einstudiert hatten. Mit "People Sound" hatte man eine professionelle Veranstaltungstechnik verpflichtetet und mit Kunstradfahrern aus Empfingen, Tanzformationen aus Freudenstadt und Kunstturnerinnen aus Ostfildern ein glückliches Händchen bewiesen, was sich im Verlauf des Abends am stürmischen Beifall zeigen sollte.

Heinrich Lipps aus Simmersfeld führte zum siebten Mal mit Charme und Wortspielereien durch das Programm, das diesmal nicht wie in den Vorjahren mit den "Pamperflitzern" startete, sondern mit einem Gastauftritt der "Minikids" in silberglänzenden Jäckchen. Die Formation der Freudenstädter Tanzschule Hermann hat bei den letzten Deutschen Meisterschaften den zweiten Platz belegt.

Für 25 Kinder im Alter zwischen einen und drei Jahren war es danach soweit: Sie hüpften, sprangen, liefen und robbten in Begleitung von Mami oder Papi über die Matte. So könnte auch die wöchentliche Turnstunde unter Leitung von Renate Lehmann aussehen. "Black & White" nennen sich fünf von Marion Schorpp trainierte, höchst gelenkige Girls in entsprechender Turnkleidung. Auch für 14 Mädchen im Alter von acht bis neun Jahre war ihr Auftritt eine "Runde Sache" – sie jonglierten in ihrer Nummer mit gelben Reifen.

Die Kunstturnerinnen des SV Ostfildern werden von Janina Schubera, die früher in Altensteig und jetzt in Stuttgart wohnt, trainiert. "Und zwar vier bis sechsmal pro Woche jedesmal drei Stunden." Als Moderator Heinrich Lipps das bekanntgab, ging ein Raunen durch die Eichwaldhalle. Auf eine ähnliche Stundenzahl bringt es auch Miriam Skobowski aus Altensteig, das Ergebnis war am Samstagabend eine anspruchsvolle und perfekte Bodenkür. 20 Mädchen und sechs Jungen verwandelten sich danach in "Vier Jahreszeiten" und wurden für die Choreografie entsprechend eingekleidet. Die "Körperwelten" von Conny Kirn sind eine feste Institution der inzwischen achten Sport- und Turngala. Präsentiert wurden verschiedene Turnelemente, besonders die Kür am Stufenbarren.

Die "UHUS" – Frauen unter Hundert – haben sich umfirmiert, sie nannten sich am Samstag "Die Granaten". In ihrer unterhaltsamen Show als wieselflinke, gelenkige und pfiffige Bauarbeiterinnen erwiesen sie sich als echte "Geschosse", hechteten über Matten, bauten eine Minipyramide auf und verabschiedeten sich mit geplatzten Luftballons. Ein weiterer Höhepunkt waren "The Four" (Christian Bötel, Johannes Radde, Jonas Ziefle, Martin Wieczorek) mit spektakulären Übungen am Barren und Seitpferd.

Nach der Pause – für die vorzügliche und schnelle Bewirtung sorgten auch diesmal die Aktivisten der Turnabteilung "Sie&Er" – ging es nonstop weiter mit einem ausdrucksstarken Bändertanz von sieben Mädchen als Teil der Rhythmischen Sportgymnastik, mit einer leuchtenden "Splash-Glow", mit "fliegenden Menschen" auf dem Trampolin, neun "Heroen", 20 Mädchen die sich mit unterschiedlichen Wettkampfteilen auf "Olympia" vorbereiten. Mit den "Schwindelfreien" wurde auf die Zielgerade eingebogen.

Vorher sorgten aber die Kunstradfahrerinnen vom RV Adler Empfingen mit waghalsigen Handständen und Verrenkungen und vier junge Frauen von Move Apartement aus Freudenstadt/Alpirsbach mit einer rasend schnellen Jumping-Fitness-Show für orkanartigen Applaus und Zugaberufe.

Zum Schluss bedankte sich Abteilungsleiter Helmut Armbruster bei den Sportlern und den Helfern im Hintergrund. Er erinnerte daran, dass noch immer 80 bis 100 Kinder auf der Warteliste stehen, weil es nicht genügend Übungsleiter gibt ,"die bereits jetzt jährlich 3400 ehrenamtliche Stunden leisten". Danach wurden die einzelnen Gruppen und Formationen noch einmal in der Hallenmitte vorgestellt und winkten zum Abschied in das begeisterte Publikum.