Anschein der Bevorzugung eines Projektentwicklers soll vermieden werden / Erst der Pächter kommt zum Zug

Alpirsbach (cw). Die Verwaltung hatte keine Bedenken gegen das Vorhaben von Enercon, der Gemeinderat lehnte die Anfrage des Projektentwicklers zur Errichtung eines Windmessmastes auf einer städtischen Fläche auf dem Heilenberg allerdings mit klarer Mehrheit ab: Um den Anschein der Bevorzugung eines Projektentwicklers zu vermeiden, wurde der Tagesordnungspunkt auf Antrag von FWV/CDU-Fraktionsvorsitzendem Hans-Dieter Rehm vertagt. Der Gemeinderat will das Ende der Ausschreibung städtischer Flächen auf dem Heilenberg zur Nutzung von Windenergie am 2. Oktober abwarten. Wer dann den Zuschlag als Pächter bekommt, so Rehm, solle auch das Vorrecht haben, einen Windmessmast zu errichten.

Rehm lehnte es namens seiner Fraktion strikt ab, "mit zehn Interessenten zu verhandeln und einem zu sagen, er darf einen Windmessmast aufstellen". Dadurch würde eine Firma bevorzugt. Bürgermeister Reiner Ullrich meinte hingegen, dass dem Vorhaben der Firma Enercon nichts entgegenstehe, zumal die Messdaten anderen Interessenten gegen Entgelt zur Verfügung gestellt würden. "Alle anderen Interessenten hätten die Anfrage auch stellen können", sagte Ullrich.

Man könne es der Firma Enercon nicht zum Vorwurf machen, "gezielter an das Projekt heranzugehen als andere". Den Vorwurf der Bevorzugung wies er zurück. Deren Anschein werde vielmehr bei der Sitzung "herbeigeredet". FWV/CDU-Stadtrat Reinhold Bronner riet dazu, eine Bevorzugung schon im Ansatz zu vermeiden, zumal keine zeitliche Notwendigkeit bestehe: "Die zehn Tage werden wir noch warten können."

In der Bürgerfragestunde hatte sich einer der rund 50 Zuhörer danach erkundigt, auf welchem Weg die Teile des Windmessmastes auf den Heilenberg transportiert werden sollen und ob eventuell betroffene Grundstückseigentümer über den Transport informiert werden.

Die Zufahrt sei, so Stadtbaumeister Bernd Hettich, über die Reinerzauer Steige geplant und, da es sich um einen einzelnen Lastwagen handle, "vollkommen unproblematisch". Sechs Bäume und Gebüsch habe die Forstverwaltung an dem für den Windmessmast vorgesehenen Standort bereits entfernt, bestätigte Hettich auf Anfrage.