Bernd Leix und Edi Graf bei der kulinarischen Lesung im Braukeller von Alpirsbacher Klosterbräu. Foto: Altendorf-Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kulinarische Lesung: Die Autoren Bernd Leix und Edi Graf stellen im Braukeller druckfrische Bücher vor

Blutrünstig ging es im Braukeller in Alpirsbach zu: Die Autoren Bernd Leix und Edi Graf präsentierten sich mit einem literarischen Doppelmord, und Dieter Schäfer, Chef der "Linde" in Peterzell, kredenzte dazu tote Beete, blutige Beeren und giftgelbes Geschnetzeltes.

Alpirsbach. Den Besuchern gefiel die neueste Ausgabe der kulinarischen Lesung der Alpirsbacher Brauwelt, diesmal unter der Leitung von Arnold Hirsemann. Als guter Veranstaltungsort erwies sich bei den heißen Temperaturen der Braukeller der Alpirsbacher Klosterbrauerei. Sichtlich entspannt genossen die Besucher die Krimi-Lesung.

Bernd Leix las aus seinem druckfrischen neuen Buch "mummelROT". "Verraten sie es aber bitte keinem", bat Leix seine Besucher, denn die Premierenlesung findet erst am Freitag, 14. Juli, in Vollmers Mühle in Seebach statt. Doch wohnhaft in Alpirsbach, weiß Leix, was er seinen Mitbürgern schuldig ist.

Der Mummelsee wird zum Tatort

Zweiter im Bunde war – wie immer – Edi Graf. Mit einem neuen Krimi konnte er nicht aufwarten. "Ich bin nicht so schnell im Schreiben wie Bernd", bemerkte der Autor schmunzelnd. Deshalb präsentierte er "Nashornfieber" – ebenfalls druckfrisch, aber in der dritten Auflage. Dieses Buch hat Graf auch noch nie in Alpirsbach vorgestellt.

"Es ist aktueller denn je – leider", sagte der Autor, denn: "Während 2007 insgesamt 13 Nashörner Wilderern zum Opfer fielen, wurden es jedes Jahr mehr. 2014 waren es 1215 Tiere, deren Hörner abgehauen wurden. Die Nashörner starben elendig." Während Graf gern in die weite Welt reist und gesellschaftspolitische Missstände leseleicht in Krimiform an den Mann und die Frau bringt, bleibt Leix mit seinen Figuren im Schwarzwald, macht diesen durch seine Krimis bekannt. Wie in seinem neuesten Buch, in dem der Mummelsee zum Tatort wird und bei dem ein Jackett am jungen Fichtenbäumchen alles ins Rollen bringt.

Sein Freund Edi Graf hatte zur Lesung ein afrikanisches Fingerklavier mitgebracht, auf dem er für Bernd Leix den Anfang von "Liebe kleine Schwarzwaldmarie" spielte.

Wenn Bernd Leix liest, ist es so, wie es sich Kinder vom Vater wünschen. Schon ein bisschen gruselig, aber fürchten muss man sich deshalb noch lange nicht. Vielmehr ist es das schöne, wohlige Gefühl, Gefährliches zu hören, ohne Angst haben zu müssen.

Theatralischer ging es anschließend bei Edi Graf zu. Der Radiomoderator verlieh seinen Figuren auch verschiedene Stimmen. Die Augen zu, und schon hatte der Besucher das Gefühl, bei einem Hörspiel dabei zu sein.

Der Abend war unterhaltsam und spannend, aber wie immer frustrierend, wenn an der interessantesten Stelle das Buch mit einem Lächeln des Autors zugeklappt wird. Denn vorgelesen wurden nur Appetitanreger – weiterlesen müssen die Besucher schon selbst. Für die Signatur der Bücher standen Bernd Leix und Edi Graf natürlich noch bereit.