Walter Vogt (links) und Thomas Weithäuser treten am Donnerstag im Bruderraum des Klosters auf. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Theaterprojekt: Walter Vogt und Thomas Weithäuser lassen im Kloster Steine singen

"Singende Steine", ein Monodrama nach dem gleichnamigen Roman von Fernand Pouillon, wird am Donnerstag, 26. Mai, ab 18 Uhr, im Bruderraum des Klosters Alpirsbach aufgeführt.

Alpirsbach. In seinem Monodrama "Singende Steine" öffnet Schauspieler Walter Vogt ein Zeitfenster ins Mittelalter. Genauer: ins 12. Jahrhundert, die Zeit der ersten Blüte und europaweiten Ausbreitung des Zisterzienserordens. Ort des Geschehens ist die französische Provence, wo in einem abgeschiedenen Tal die Abtei Le Thoronet erbaut werden soll.

Grundlage des Ein-Personen-Stücks ist der Tagebuchroman "Singende Steine" ("Les Pierres sauvages") von Fernand Pouillon (1912 bis 1986). Der Autor, selbst Architekt und Kenner der noch in ihren wesentlichen Teilen bestehenden Klosteranlage, beschreibt darin die Entstehungsgeschichte der Abtei aus Sicht des Baumeisters. In strenger Einhaltung der Ordensregeln, im täglichen und nächtlichen Gebetsrhythmus, im erbitterten Kampf mit den Naturgewalten erfahren die am Bau arbeitenden Mönche und Konversen große körperliche und seelische Leiden.

Gleichzeitig lassen die Aufzeichnungen des Baumeisters seinen Kampf zwischen künstlerischer Berufung und Mönchtum miterleben. Geprägt von der Begegnung mit Abt Bernhard von Clairvaux, sagt er von sich selbst, er sei "mehr Maurer als Mönch, mehr Baumeister als Christ". Seinen Bau, dessen Vollen-dung er selbst nicht mehr erleben wird, versteht er als ein "Gebet um Erlösung". Bestimmend aber für sein Bauen sind die Steine, die in ihrer Widerständigkeit und Härte keinerlei Verzierung, keinen Schmuck zulassen. Es sind Steine, die "zisterziensischen Geist atmen".

Musikalisch ergänzt und mit verschiedenen Instrumenten begleitet wird die 90-minütige Aufführung von Thomas Weithäuser, unter anderem Leiter der Uni-Big-Band Kaiserslautern. Durch seine vom gregorianischen Gesang inspirierten Klangformen gelingt es ihm, dem gesprochenen Wort einen meditativen Raum zu öffnen und zugleich einen musikalischen Bogen zur Gegenwart zu spannen, heißt es in der Pressemitteilung der Kirchengemeinde.