Viel gesehen hat die Reisegruppe aus Alpirsbach in der Provence. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindereise: Mit Pfarrer Horst Schmelze unterwegs in der Provence / Gemeinschaft vertieft

Die jüngste Reise der evangelischen Kirchengemeinde Alpirsbach unter der Leitung von Pfarrer Horst Schmelzle führte erneut in die Provence.

Alpirsbach. Die Reise begann bei Schmuddelwetter in Alpirsbach, aber der Süden Frankreichs empfing die Teilnehmer mit strahlendem Sonnenschein. Nach einem Abstecher an den Pont du Gard bezogen die Reiseteilnehmer Quartier in Arles.

Am nächsten Tag ließ dann eine Führung die Geschichte dieser 2000 Jahre alten Stadt am Beginn des Rhonedeltas wieder lebendig werden. Ihre antiken und mittelalterlichen Gebäude gehören zum Weltkulturerbe.

Während die Überreste des Theaters und das Amphitheater von der römischen Vergangenheit erzählen, bezeugt die romanische Kathedrale St. Trophime die christliche Tradition dieser Stadt, in der das Christentum früher Fuß fasste als irgendwo sonst in Westeuropa.

Der Nachmittag führte die Reisenden nach Aigues-Mortes, jener Stadt, die König Ludwig der Heilige als Ausgangshafen für seine Kreuzzüge errichten ließ. Besonders beeindruckt die noch lückenlos erhaltene Stadtmauer. Eine Fahrt mit der Bahn brachte dann einen Einblick in die Kunst der Salzgewinnung, aber auch die einzigartige Natur der Salzgärten mit ihren Vogelschwärmen. Auf dem Rückweg ging es zur romanischen Abtei St. Gilles.

Am nächsten Tag beeindruckten die gewaltigen Überreste der Abtei Montmajour. Ein Phänomen sind die zahlreichen Gräber, die auf dem Gelände der Abtei in den Fels gehauen wurden.

Natur pur erlebte die Reisegruppe auf einer Kutschfahrt durch die Camargue. Wild lebende Pferde und üppige Vegetation mit Sümpfen und unzähligen Wasservögeln, darunter auch die berühmten Flamingoschwärme, machen die Camargue zu einer Perle der Provence.

Das nächste Standquartier der Reisegruppe war Aix-en-Provence, die alte Hauptstadt der Region. Eine Stadtführung vermittelte einen Eindruck von dieser Stadt, der Kathedrale mit ihrer bis in die Spätantike zurückreichenden Tradition, aber auch vom typisch südfranzösischen "Savoir-vivre" ihrer Bewohner.

Während der Westteil der Provence insgesamt flach ist, befinden sich in ihrem Osten zahlreiche Berge. Bei einer Wanderung zum Naturschutzzentrum an der Montagne St. Victoire konnten die Besucher die Natur mit den lichten Eichen- und Kiefernwäldern und den vielen Blumen auf sich wirken lassen. Über allem thront die steile Felswand der Montagne St. Victoire, die Cézanne nicht weniger als 87 Mal gemalt hat.

Am nächsten Tag ging es zum ersten Mal ans Meer. Typisch mediterran präsentierte sich das Städtchen Sanary. Im Hinterland befindet sich Le Castellet, dessen mittelalterliches Ortsbild sich bis heute erhalten hat. Eine Weinprobe auf einem Weingut rundete den Tag ab. Mit dem Besuch des Bergmassivs von Sainte-Baume folgte am nächsten Tag ein weiterer Höhepunkt und vielleicht der abenteuerlichste Teil der Reise. Denn die Fahrt dorthin auf engen kurvigen Bergstraßen erforderte in besonderem Maße das Können des Busfahrers, der diese Prüfung hervorragend meisterte.

Vom Pilgerhospiz ging es zu Fuß bergauf durch einen Wald mit zum Teil gewaltigen Buchen, Linden und Eiben. Dieser Wald wird seit Jahrhunderten streng geschützt. Jagd, Pflanzensammeln und Holznutzung sind dort untersagt. Das Ziel der Wanderung war die Höhle, in der Maria Magdalena der Legende nach 30 Jahre gelebt haben soll, und die bis heute eines der bedeutendsten christlichen Pilgerzentren Europas ist.

Der nächste Tag brachte dann den Abschied von der Provence mit der Heimreise über die französischen Alpen und die Schweiz. Viele Gespräche und gemeinsames Singen vertieften die Gemeinschaft untereinander.