Hatte sein Programm Johann Sebastian Bach gewidmet: Der Berliner Organist Ludger Mai Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Gelungener Matinee-Auftakt / Teil zwei folgt am Sonntag in der Alpirsbacher Klosterkirche

Von Gabriele Adrian

Alpirsbach. "Offene Ohren und Herzen" wünschte Kirchengemeinderätin Lieselotte Beißwanger anlässlich der Orgelmatinee in der Alpirsbacher Klosterkirche den Besuchern. Die waren gekommen, um die musikalische Darbietung des Berliner Organisten Ludger Mai zu genießen.

Mai hatte sich in seiner Programmauswahl ganz dem Komponisten Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) verschrieben und interpretierte an der eindrucksvollen Orgelskulptur Fantasien und Fugen des Meisters sowie auch drei Sätze aus den "Sechs Chorälen von verschiedener Art", die unter dem Namen Schübler-Choräle bekannt geworden sind. Zunächst waren sie als Kantatensätze 1748 von Johann Georg Schübler veröffentlicht worden, Johann Sebastian Bach hatte sie später für Orgel bearbeitet und zusammengestellt.

Eher verhalten begann Ludger Mai mit der Fantasie und Doppelfuge a-Moll, nahm dann aber Fahrt auf in der Fuge, die frisch, fordernd und nach vorne gerichtet schien, so als wollte der Organist selbst einer Idee des Komponisten beherzt folgen. In makelloser und gefühlvoller Intonation demonstrierte Mai, wie intensiv er sich mit dem Werk auseinander gesetzt hat.

Auf die Schübler-Choräle folgte zunächst die bekannte Kantate "Wachet auf, ruft uns die Stimme". Die überzeugte mit ruhiger und schnörkelloser Begleitung. Es folgte "Wo soll ich fliehen hin?" und – nach der eingestreuten Fantasie c-Moll aus den Chorälen – der Satz "Wer nur den lieben Gott lässt walten". Die bekannte Melodie kam getragen daher und wurde dekoriert mit flotten Läufen und Trillern. Anders die dynamische Fantasie c-Moll: Mais Spiel drückte Erwartung und Hoffnung aus, der eher traurig anmutenden Grundstimmung in Moll zum Trotz.

Den Abschluss der Matinee gestaltete der Organist mit der Fantasie und Fuge in c-Moll, zunächst ruhig und getragen interpretiert, gegen Ende dann machtvoll und dynamisch. Das Publikum dankte für die Sonntagmorgen-Matinee mit lang anhaltendem Applaus.

Der zweite Teil der Matinee-Vorstellung mit Werken von Johann Sebastian Bach folgt am kommenden Sonntag, 26. Juli, um 11 Uhr in der Alpirsbacher Klosterkirche. Dann eröffnet Ludger Mai mit der Fantasie G-Dur ("Pièce d´Orgue"). Es folgen weitere Schübler-Choräle und die Fantasie c-moll, schließen wird das Konzerts mit der Fantasie und Fuge in g-moll.

Eigens für diese Matinee wird die bewegliche Orgelskulptur in den Altarraum gefahren, was ein ganz besonderes Konzerterlebnis verspricht, sagen die Veranstalter. Der Eintritt ist frei.