Die Außenstelle der Werkrealschule Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulleiter Joachim Hack bedauert Ende der Außenstelle / Angebot für Schüler soll erhalten bleiben

Von Volker Rath und Maximilian Müller

Alpirsbach/Schiltach/Schenkenzell. Für den Schulleiter der Werkrealschule Oberes Kinzigtal, Joachim Hack, kam das Ende der Schulkooperation überraschend.

Die Nachricht sei in einem Moment gekommen, in dem gerade noch Genehmigungen für weitere Kooperationen gelaufen seien. Er bedaure diese Entscheidung, sagte Hack. Und erwartet habe er sie auch nicht, da ja auch immer Überlegungen angestellt worden seien, die Außenstelle in Schenkenzell mehr auszulasten.

Für die Schüler der Werkrealschule ändere sich aber nichts, das Angebot der Schule bleibe weiter erhalten, versicherte er. Für manche Schüler könnte es auch einen kürzeren Schulweg bedeuten. Die Klassen fünf bis sieben wurden in der Außenstelle unterrichtet, zwei Drittel von ihnen kamen aus Alpirsbach, nun können sie auch in ihrem Ort die Schule besuchen. Allerdings sei das Fahren nie ein großes Thema gewesen, sagt Hack.

Das Thema wird wohl bei der nächsten Gemeinderatsitzung am Dienstag, 28. Juli, auf den Tisch kommen, sagte Bürgermeisterstellvertreter Holger Korneffel (FWD/CDU). Dann sei auch Bürgermeister Reiner Ullrich aus dem Urlaub zurück. Vorher wollte sich Korneffel nicht dazu äußern.

Derweil begegnet man in Schiltach dem Ausstieg der Werkrealschule positiv, denn dann könnten etwa die Schiltacher Grundschule und die Grundschule Schenkenzell das Gebäude beziehen. Rektor Klaus Langenbacher will dem Beschluss des Gemeinderats Schiltach morgen nicht vorgreifen, sondern alles gelassen auf sich zukommen lassen. Einen Umzug der Grundschule mit derzeit 132 Kindern ins Gebäude der früheren Nachbarschaftsschule würde er aber durchaus begrüßen: "Für uns wäre das natürlich ideal und komfortabel, eine Lösung mit Hand und Fuß", so Langenbacher.

2016 soll die Ganztags-Grundschule starten, da würden die Räume am alten Standort knapp. Sie seien jetzt schon beengt. "Draußen sind die Verhältnisse natürlich paradiesisch. Es ist alles da, was man braucht, sogar ein überdachter Pausenhof." Dazu komme die direkte Nähe zu Schwimmbad und Sportanlagen. Nachteile für Schiltacher Werkrealschüler sehe er nicht. Spätestens ab Klasse acht fahren die Schüler ohnehin nach Alpirsbach.

Angelika Klevenz-Fischer, Leiterin der Grundschule Schenkenzell, hält den möglichen Verlust des Werkrealschul-Standorts in Schiltach ebenfalls für verschmerzbar. Die meisten Kinder und Jugendliche seien schließlich schon jetzt mit Bus und Bahn unterwegs. "Große Wehmut" überkommt sie hingegen beim Gedanken, dass Schenkenzell die eigene Grundschule aufgeben will. Allerdings seien "Entscheidungszwänge da". In zwei Jahren geht die Rektorin der Schule mit derzeit 62 Kindern ohnehin in Pension. Die Vermutung liege nahe, dass die Leiterstelle nicht mehr besetzt werde.