Fund- und Abgabetiere, aber auch Pensionstiere leben zurzeit im Alpirsbacher Tierheim. Fotos: Kienzle Foto: Schwarzwälder-Bote

In der Sommerzeit haben Helfer im Tierheim einiges zu tun

Von Jonas Kienzle

Alpirsbach. Sommerzeit, Urlaubszeit – für Tierhalter zuweilen ein Problem. Für Tierheime sind die Ferien Hochsaison, auch in Alpirsbach. Denn dort finden neben Fund- und Abgabetieren auch Pensionstiere ein Zuhause auf Zeit.

Der Tierschutzverein Alpirsbach, der heute 121 Mitglieder hat, ist der erste, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Württemberg gegründet wurde.

Der Verein finanziert das Tierheim, dessen Betreiber er ist, über Spenden, über Mitgliedsbeiträge, Einnahmen durch die Pensionstiere und die Unterstützung der Stadt Freudenstadt bei Aufnahmen von Fundhunden. Das ehrenamtliche Team des Tierheims besteht aus sechs Mitarbeitern.

Im Moment sind im Alpirsbacher Tierheim zwei Pensionshunde und sieben Pensionskatzen untergebracht, die nur vorübergehend zu Gast sind. Dazu kommen ein Hund, der krankheitsbedingt nicht mehr vermittelt werden kann, sowie sechs ausgewachsene Katzen und acht kleine Stubentiger, die auf ein neues Zuhause warten.

"Im Moment haben wir viele Pensionstiere im Haus, da die Urlaubszeit begonnen hat", sagt Tierheimleiterin Monika Stockburger. Die Zeit, in der die Tiere in Pension im Tierheim untergebracht werden können, ist unbegrenzt. "Durchschnittlich bleiben die Tiere so etwa zwei Wochen bei uns. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, wenn zum Beispiel jemand krankheitsbedingt in Reha muss. Dann können die Tiere natürlich auch länger bleiben", so Monika Stockburger.

Dazu kommen Fund- und Abgabetiere. Wobei bei Fundtieren eben nie klar sei, was sie schon erlebt haben. "Die Fundtiere sind anfangs ziemlich ängstlich und nicht zutraulich. Sie brauchen mehr Zeit, um neues Vertrauen aufzubauen, da viele Tiere negative Erfahrungen mit Menschen gemacht haben", stellt Monika Stockburger fest. Der häufigste Grund, aus dem die Tiere abgegeben werden, sind Allergien und Umzüge der Besitzer. Die Unterhaltskosten für das Tierheim belaufen sich auf rund 15 000 Euro pro Jahr – für Strom, Wasser und Futter.

"Es ist schon so problematisch, da wir kaum Zuschüsse bekommen, aber ohne die Spenden wären wir aufgeschmissen", erklärt Reinhold Bronner, Vorsitzender des Tierschutzvereins, zu den Finanzen. Wenn es um den Verkauf von Tieren geht, hat Bronner eine Anregung: Wer Tiere verkaufe, der solle auch die Möglichkeit bieten, diese wieder zurückzugeben – wenn zum Beispiel familiäre Probleme auftauchen. Sonst bleibe alles an den Tierheimen hängen.