An der Brauhütte der Alpirsbacher Klosterbrauerei wurde in Waldachtal Richtfest gefeiert. Foto: Alpirsbacher Klosterbräu

Hüttenatmosphäre an jedem beliebigen Ort: Alpirsbacher Brauerei setzt mit transportabler Hütte außergewöhnliches Projekt um.

Alpirsbach/Waldachtal - Eine Brauhütte ist die neue Attraktion der Alpirsbacher Klosterbrauerei. Sie steht aber nicht etwa an einem festen Platz, sondern kann auf- und abgebaut werden und bringt damit Hüttenatmosphäre an jeden gewünschten Ort.

"Deutschland ist derzeit im Hüttenfieber", sagt Carl Glauner, Chef der Alpirsbacher Klosterbräu. In Baiersbronn spanne sich der Wanderhimmel über die attraktiven Hütten. In Freudenstadt führten Spazierwege zu mittlerweile drei Hütten. Warum da nicht eine flexible Hütte bauen, die je nach Veranstaltung zu den Menschen gebracht wird?

An dieser Idee tüftelten Markus Schlör und Hartmut Haller von der Alpirsbacher Brauerei, zusammen mit der Schreinerei Rieger aus Waldachtal, der Eventagentur Hamann aus Heilbronn und dem Designerstudio Menix aus Weingarten lange Zeit herum.

Was zuerst nur in den Köpfen existierte, hat mittlerweile Gestalt angenommen. In Waldachtal wurde das Richtfest gefeiert. Ab 26. November bis Anfang Januar steht die neun mal 18 Meter große Hütte in Echtholzkonstruktion erstmals auf dem ehemaligen Flugfeld in Böblingen. Es werden in dieser Zeit dienstags bis donnerstags Afterworkpartys und samstags große Partys mit Hüttenatmosphäre veranstaltet. Die Hütte kann aber beispielsweise auch für Weihnachtsfeiern gemietet werden.

"Es war eine knifflige Geschichte", gibt Markus Schlör zu. Die Hütte muss trotz der zusammengesetzten Teile dicht sein. Sie darf nicht zu leicht sein, damit der Wind sie nicht wegpustet, und sie sollte nicht zu schwer werden, damit sie transportabel bleibt. Aber sie muss auch Schneelasten tragen können. Letztlich wurden alle Probleme gelöst.

Die Wände der in Holzständerbauweise konstruierten Hütte sind aus echtem Holz, das Dach mit echten Holzschindeln gedeckt. Die Sprossenfenster sind aus Glas und alles lässt sich auf und abbauen. "Das ist Lego für erwachsene Männer", lacht Carl Glauner.

Die Hüttenteile werden in Containern gelagert und müssen mit drei Tiefladern zum jeweiligen Standort gebracht werden. Der Aufbau dauert gut vier Tage und das hat seinen Preis. Doch Markus Schlör schmunzelt: "Ein Privatmann wird sich diese Hütte auch nicht zur Feier seines 60. Geburtstags in den Garten stellen". Die Brauerei denkt eher an große Firmen, die dieses Hüttefeeling auf ihrem Gelände bei Hausmessen oder ähnlichem den Kunden bieten möchten, oder aber an Städte, die zu besonderen Ereignissen auch etwas Besonders bieten wollen. Sei es bei Stadtfesten, Jubiläen oder Weihnachtsmärkten. Ab 26. November steht die Hütte erst einmal auf dem ehemaligen Flugplatzgelände in Böblingen und kann getestet werden. Sie bietet mit Bänken und Tischen Platz für 150 Personen oder 250 Stehplätze. Eine Ausschanktheke ist vorhanden.

Beheizt wird die Hütte durch ein außen stehendes Aggregat, das warme Luft in den Raum bläst. Sanitäre Anlagen und die Küche befinden sich ebenfalls im Außenbereich. "Darauf haben wir im Hütteninneren bewusst verzichtet", sagt Glauner, denn gerade Firmen hätten ihre eigenen Caterer. Vermarktet wird die Hütte über die Agentur ESW-Events aus Dornstetten. Markus Schlör: "Wir haben die gute Idee eingebracht, mitgeholfen sie umzusetzen, und in der Hütte wird natürlich unser Bier ausgeschenkt. Ansonsten überlassen wir die Vermarktung der Hütte jedoch ganz der Agentur".