Badespaß soll in Alpirsbach auch in künftigen Jahren möglich sein: Für den Erhalt des Freibads sammelt der Förderverein derzeit Unterschriften. Foto: Koslowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Förderverein sammelt Unterschriften für Alpirsbacher Freibad / Bis 24. September offen

Betreiber Kapitoschka Koslowski ist mit der Saison im Alpirsbacher Freibad rundum zufrieden – und verlängert sie bis zum 24. September. Die fernere Zukunft der Freizeitanlage ist jedoch ungewiss.

Alpirsbach. Egal wie sich das Wetter entwickelt – das Alpirsbacher Freibad ist bis Samstag, 24. September, geöffnet. Am letzten Tag gibt es bei freiem Eintritt auch noch verschiedene Veranstaltungen, kündigt Koslowski im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten an.

Derzeit sammelt der Förderverein des Freibads an verschiedenen Stellen in Alpirsbach fleißig Unterschriften für den Erhalt der Einrichtung in Rötenbach. Damit will er den Einfluss der Badbefürworter geltend machen, bevor die kommunalpolitischen Weichen für das Freibad gestellt werden.

Klausurtagung Ende Oktober

Knapp 1000 Unterschriften kamen in den vergangenen zwei Wochen zusammen, schätzt Werner Hering, Vorsitzender des Fördervereins. Allein im Freibad seien es rund 500. Ende des Monats sollen die Unterschriften an Bürgermeister Michael Pfaff übergeben werden.

Mit der Aktion will der Förderverein laut Hering den Vorwurf entkräften, dass es in der Bevölkerung ein zu geringes Engagement für das Freibad gebe und sich letztlich nur relativ wenige Bürger für den Erhalt der Einrichtung einsetzen.

Ende Oktober hat der Alpirsbacher Gemeinderat eine Klausurtagung, und dabei kommt auch das Freibad auf den Prüfstand. Derzeit bezuschusst die Stadt den Betrieb der Anlage jährlich unterm Strich mit 85 000 Euro.

Kapitoschka Koslowski, seit diesem Jahr Betreiber, zieht eine positive Bilanz: Die Stimmung im Alpirsbacher Freibad sei viel besser geworden, und die Zahl von bisher rund 16 000 Badegästen in der laufenden Saison bezeichnet er als "sehr, sehr gut".

"Die Kunden sind zufrieden", betont Koslowski. Er geht denn auch zuversichtlich in die Vertragsgespräche mit der Stadt. Und hofft, dass nicht ein Konkurrent mit einem Kampfpreis das Rennen macht. "Für uns", versichert der Bademeister, "zählt Qualität." Damit die Anlage auch baulich Zukunft hat, sind größere Investitionen fällig, räumt Werner Hering ein. Für diese sammelt der Förderverein fleißig Spenden. Zudem setzt er darauf, dass die Stadt einen Zuschussantrag für die Instandsetzung stellt.

Letzteres hat nun auch die Fraktion der SPD/Frauenliste im Alpirsbacher Gemeinderat beantragt, wie Bürgermeister Michael Pfaff im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Unterstützt werde dieser Antrag von Teilen der anderen Fraktionen. Nun prüfe die Stadtverwaltung, ob Zuschüsse für den Erhalt und die Sanierung des Freibads möglich wären und, falls ja, wie hoch sie ausfallen würden.

Dabei wende sich die Verwaltung an das Landratsamt, frage aber auch in Bad Rippoldsau-Schapbach, Glatten und Kniebis nach, welche Erfahrungen man dort bei dem Thema gemacht habe. Das Ergebnis werde dem Gemeinderat präsentiert.

"Wir haben einen kompetenten Badbetreiber", hebt Pfaff hervor. Die Stadt habe Kapitoschka Koslowski wegen einer möglichen Vertragsverlängerung angeschrieben, aber auch Kontakt zu weiteren Interessenten aufgenommen, die sich bei der Stadt gemeldet haben. Nach der Badesaison werde sich die Stadtverwaltung mit Koslowski zusammensetzen, Daten und Kennzahlen des Freibads abfragen und auswerten. Dann befasse sich der Gemeinderat mit dem Thema. Bei der Klausurtagung werde noch keine Entscheidung über das Freibad getroffen, aber ein Signal müsse der Gemeinderat schon setzen. Pfaff widerspricht Gerüchten in Alpirsbach, wonach die Schließung des Freibads schon beschlossene Sache ist: "Solange wir keinen Handlungsbedarf sehen, das Freibad zu schließen, werden wir es auch nicht tun." Oder, wie der Bürgermeister positiv formuliert: "Solange der Betrieb aufrecht erhalten werden kann, wird das Freibad auch betrieben."

Eine wichtige Frage sei, welcher Anteil notwendiger Investitionen in das Freibad an der Stadt hängen bleibt und ob sie ihn sich leisten kann. Die Klärung der vielen offenen Fragen rund ums Freibad werde ein längerer Prozess. Das Sanierungsprojekt könnte nach Einschätzung Pfaffs selbst im günstigsten Fall frühestens 2018 in Angriff genommen werden.