Für die musikalische Unterhaltung vor der Filmvorstellung sorgten Steffen Zeile und die Band Jammy, für das leibliche Wohl der Besucher sorgte das Subiaco-Team. Fotos: Hering Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: "20 Jahre Subiaco-Kino" / Alte Tarzan-Verfilmung fasziniert noch heute

Mit einem besonderen Abend feierte das Subiaco-Team "20 Jahre Subiaco-Kino" in Alpirsbach. Mit dabei: Deutschlands einziger Kinoerzähler Ralph Turnheim und die Wiener Geigerin Jenny Lippl. Zu sehen war der Film "Tarzan of the Apes".

Alpirsbach. Der Stummfilm "Tarzan of the Apes" kam 1918 in die Kinos und feierte schon damals große Erfolge. Und auch in Alpirsbach kam die faszinierende Vorstellung bestens an und begeisterte das Publikum.

Musikalisch stimmten Steffen Zeile und die Band Jammy auf dem Klosterplatz die Zuschauer ein. Benedikt Petschl ging im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten auf die Geschichte des Subiaco ein – untermalt von Originalplakaten zu den ersten Open-Air-Vorstellungen. Gegründet wurde das Kino von Pfarrer Michael Graff im Jahr 1997. Im Jahr darauf folgten die ersten Open-Air-Vorstellungen. Graff war damals auch in der Jury für ökumenische Filme bei der Berlinale. So gab es durch seine Kontakte auch Erstaufführungen von Filmen im Subiaco, was sich bis heute erhalten hat. 2005 übernahm dann ein Team die Organisation. Zu dem Team gehören bis heute rund 60 Personen. Die Open-Air-Vorstellungen finden mittlerweile an acht Standorten statt. Mit einiger Verspätung startete der Film, da sich Geigerin Jenny Lippl, die direkt aus Wien anreiste, wegen Unwetters und einer Autopanne verspätete.

Ralph Turnheim überbrückte diese Zeit mit Hintergründen zu seiner Person und zur Geschichte des Films. Turnheim, ausgebildeter Schauspieler, sieht sich als eine Art Fremdenführer durch die cineastische Welt. Er sei der einzige und damit beste Film-erzähler Deutschlands. Wie er weiter ausführte, ist dieser Beruf mit dem Film entstanden. Er sei dann allerdings verboten worden, da viele Erzähler mit schlüpfrigen Kommentaren die Behörden auf den Plan riefen. Da man Bedenken hatte, dass die Jugend sittlich verroht, sei es zu dem Verbot gekommen. Turnheim hat ein Archiv mit zahlreichen Stummfilmen und historische Projektoren, mit denen diese 16-Millimeter-Filme abgespielt werden können.

Der Stummfilm "Tarzan of the Apes" erzählt die Geschichte eines englischen Lords, der mit seiner schwangeren Frau zu Forschungszwecken nach Afrika reist. Beide sterben dort, und das Kind wird von einer Affenmutter großgezogen. Mit einer weiteren Expedition beginnt die Liebesgeschichte von Tarzan und Jane.

Erzähler Ralph Turnheim und Geigerin Jenny Lippl, die auch für die Trommeln zuständig war, untermalten die Dramatik des Films. Die Erzählungen in Reimform begeisterten das Publikum, zum Beispiel in der Szene, als Tarzan Jane gerettet hat und seine Liebe erklären will.