Das MABA-Gelände an der Bundesstraße 294 ist eines der Grundstücke, die Verwaltung und Gemeinderat als Standort für ein neues Feuerwehrhaus in der Alpirsbacher Kernstadt in Erwägung ziehen. Foto: Wiegert

Zustimmung des Rats gilt allerdings nur für den Fall, dass das Anwesen als Standort für Feuerwehrhaus geeignet ist.

Alpirsbach - Mit der Frage, wo das neue Feuerwehrhaus der Abteilung Alpirsbach-Rötenbach gebaut werden soll, befasste sich der Alpirsbacher Gemeinderat intensiv – und brachte zu den von der Verwaltung aufgelisteten zehn möglichen Standorten noch weitere ins Gespräch.

So konnte sich FWV/CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Dieter Rehm auch die Glaunerhalle oder, falls die Stadt den Daumen über das Freibad senken sollte, den dortigen Parkplatz als Standort vorstellen. ZfA-Stadtrat Joachim Hermann nannte die "Traube" in Rötenbach als weitere Alternative. Sein Fraktionskollege Horst Schmelzle riet, das Gelände vor der Schlosserei Steinberger in die Überlegungen einzubeziehen.

Auch wenn die Stadt das ehemalige MABA-Gelände an der Bundesstraße und ein Grundstück im Vorderen Aischbach als besonders geeignet darstellte – ein Favorit unter den Standorten zeichnete sich bei der Sitzung noch nicht ab.

Horst Schmelzle kann sich auf dem MABA-Gelände eher einen großen Parkplatz vorstellen – einen solchen brauche die Stadt im Zentrum. Für Bürgermeister Reiner Ullrich würde diese Nutzung allerdings an "Verschwendung" von Fläche grenzen: Im Rahmen der Stadtentwicklung sollten eher Möglichkeiten der Wohnbebauung in zentraler Lage genutzt werden. Es gebe in der Kernstadt zwar viele Einfamilienhäuser, aber zu wenig Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Ein möglicher Standort für das neue Feuerwehrhaus, den der Gemeinderat eigentlich schon abgeschrieben hatte, ist nun wieder im Spiel: der Bahnhof. Das dortige Areal wurde bisher als zu klein für ein Feuerwehrhaus befunden. Bei der zweiten Versteigerung am 9. Oktober kommt nun aber nicht nur das Bahnhofsgebäude, sondern auch die Güterhalle nebenan unter den Hammer.

Gemeinderat rückt von bisherigen Haltung

Das Mindestgebot für den Bahnhof beträgt 25.000 Euro, das für den Schuppen 18.000 Euro. Bei der ersten Auktion lag das untere Preislimit allein für das Bahnhofsgebäude bei 48.000 Euro.

Nach kurzer Diskussion rückte der Gemeinderat von seiner bisherigen Haltung, nicht für den Bahnhof mitzubieten, ab: Das Gremium ermächtigte die Verwaltung mit einem Mehrheitsbeschluss, bei der Versteigerung in Berlin mitzubieten. Allerdings nur für den Fall, dass das Gelände als Standort für ein neues Feuerwehrhaus geeignet ist. Dies soll nun noch in den nächsten Tagen untersucht werden. FWV/CDU-Stadtrat Gerold Wein gab zu bedenken, dass die Güterhalle neben dem Bahnhof marode ist und wohl entkernt werden müsste. Bis zu welcher Summe die Stadt beim Bieten mithält, legte der Gemeinderat nicht in der öffentlichen Sitzung fest.

Der Antrag von FWV/CDU-Stadtrat Reinhold Bronner, an der Versteigerung teilzunehmen, die Nutzung des Anwesens aber offen zu lassen, wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt. Über die Notwendigkeit eines neuen Feuerwehrhauses war sich der Gemeinderat weitgehend einig. Kreisbrandmeister Frank Jahraus und Markus Kohler, Kommandant der Alpirsbacher Gesamtwehr, verdeutlichten den dringenden Handlungsbedarf. Bei dem Projekt, betonte Bürgermeister Ullrich, ist die Stadt auf finanzielle Unterstützung des Landes angewiesen. Das Gebäude müsse Stellplätze für sechs Feuerwehrfahrzeuge bieten, sagte Jahraus. Dafür gebe es 320.000 Euro aus der Fachförderung und Zuschüsse aus dem Ausgleichstock.

Der Kreisbrandmeister empfahl, bis Mitte Februar einen Zuschussantrag beim Landratsamt zu stellen. Für den Antrag brauche die Stadt ein Grundstück und eine Vorentwurfsplanung. Vor 2018/2019 sei wohl nicht mit einer Verwirklichung des Projekts zu rechnen. FWV/CDU-Stadtrat Reinhold Bronner fragte, ob der zentrale Standort der Feuerwehr in der Kernstadt sein müsse. UBL-Stadtrat Willi Jäckle, zugleich Ortsvorsteher von Peterzell, hält es für denkbar, dass es in Zukunft eine Feuerwehrabteilung Kernstadt/Höhenstadtteile mit zwei Standorten gibt. Für Stadtkommandant Kohler steht allerdings außer Frage, dass das Zentrum der Alpirsbacher Feuerwehr in der Kernstadt sein muss: "Wir schaffen sonst nicht die Hilfsfristen." Die Untersuchung der Standorte geht nun weiter. Die Verwaltung, so Ullrich, trifft in Abstimmung mit dem Gemeinderat und der Feuerwehr eine Auswahl.