Mehrheit im Rat für Heilenberg und Roßhart

Von Werner Hering

Alpirsbach. Mit der Frage, welche städtischen Flächen für den Bau von Windkraftanlagen angeboten werden sollen, beschäftigte sich der Alpirsbacher Gemeinderat. Letztlich entschied sich das Gremium mehrheitlich für die Bereiche Heiligenberg und Roßhart.

Städtische Flächen auf dem Nollenberg sollen potenziellen Investoren jedoch nicht aktiv angeboten werden.

Bürgermeister Reiner Ullrich erinnerte eingangs daran, dass beschlossen worden war, keinen Flächennutzungsplan zu erstellen. Somit sei es nun möglich, Anträge im Rahmen des Baurechts zu bearbeiten. Bislang haben laut Verwaltung verschiedene Investoren an Flächen Interesse angemeldet. Deshalb müsse eine faire Ausschreibung für die betroffenen städtischen Flächen erfolgen. Anhand einer Karte zeigte Stadtbaumeister Bernd Hettich die möglichen Flächen auf, wobei einige Bereiche aus Gründen des Vogelschutzes ausscheiden. Die Stadt besitzt für Windkraftanlagen geeignete Flächen im Bereich Nollenberg, Heilenberg und Roßhart, zudem kleine Bereiche bei Reinerzau.

Für Hans-Dieter Rehm (FWV/CDU) ist unabdingbar, dass fachlicher Rat eingeholt wird, da die Materie sehr komplex sei. Bedenken äußerte Rehm gegenüber der Nutzung des Heilenbergs, vor allem wegen der Argumente der Klosterbrauerei, die dort ihr Wassereinzugsgebiet hat. Das Gebiet am Nollenberg könne dagegen Interessenten angeboten werden.

Rehm sah es als Fehler an, keinen Flächennutzungsplan erstellt zu haben, denn damit habe die Stadt Alpirsbach das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Deshalb müssten nun Flächen, die zur Verfügung stehen, auch angeboten werden. SPD-Fraktionssprecher Thomas Römpp sprach sich dagegen aus, den Nollenberg als Standort anzubieten. Er betrachtete den Bereich Heilenberg als Fläche, die ausgeschrieben werden könne.

Ullrich informierte darüber, dass für den Roßhart konkretes Interesse angemeldet wurde, für den Nollenberg habe es bislang keine Anfragen gegeben. Im Hinblick auf die Gewerbesteuereinnahmen sagte Ullrich, dass wegen der Abschreibung in den ersten Jahren sicherlich nicht mit solchen Einnahmen gerechnet werden könne. Lediglich Pachteinnahmen wären möglich. Anzustreben sei, dass sich Bürger finanziell an Windkraftanlagen beteiligen können. Auch die ZfA-Fraktion sprach sich, so Stadtrat Joachim Hermann, mehrheitlich dafür aus, den Nollenberg nicht aktiv anzubieten. Der Heilenberg könnte berücksichtigt werden.

Schließlich stellte Bürgermeister Ullrich die drei Bereiche mit städtischen Flächen, die zur Verfügung gestellt werden können, zur Abstimmung. Für den Heilenberg gab es bei drei Gegenstimmen eine Mehrheit, ebenso wie für den Roßhart bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung, nicht aber für den Nollenberg: Städtische Flächen in diesem Bereich anzubieten, wurde bei zwei Enthaltungen abgelehnt.

Für die Ausschreibung wird nun ein Fachbüro herangezogen. Beim Anbieten der städtischen Flächen soll auch eine mögliche Bürgerbeteiligung berücksichtigt werden.